Ich vertraue deinen Freunden nicht Vor kurzem verwandelte sich die Mediathek in eine Bühne für ein besonderes Erlebnis: Drei Schauspieler:innen präsentierten den 4. Klassen das Stück „I don’t trust your friends“. Dabei handelte es sich aber nicht um eine gewöhnliche Aufführung, denn die Schüler:innen wurden selbst zu Akteur:innen mit der Aufgabe, eine toxische Situation ins Positive zu wenden. Das Stück beginnt mit einer scheinbar harmlosen Alltagsszene aus dem Studentenleben: kleine Sticheleien, unterschwellige Kritik, subtile Formen der Unterdrückung. Das Publikum merkte schnell, dass sich hier viel mehr abspielte, als auf den ersten Blick sichtbar war. Die Moderatorin Hanna Mayr führte als Joker durch die Aufführung, erklärte Zusammenhänge und ermutigte die Schüler:innen, aktiv einzugreifen. Das Forumtheaterstück ist mehr als nur Unterhaltung. Entwickelt von der Theatergruppe rund um Silvia Rabensteiner, hat es einen erschütternden Hintergrund: die Ermordung von Giulia Cecchettin im November 2023. Ihre tragische Geschichte - ermordet von ihrem Ex-Partner Filippo Turetta - steht als Mahnung für die Gefahr toxischer Beziehungen. „Eine Beziehung voller Gewalt beginnt selten mit einem großen Knall. Es sind die kleinen Aggressionen, die uns aufhorchen lassen müssen“, erklärte Mayr während der Aufführung. In der Tradition des brasilianischen Forumtheaters von Augusto Boal schaffen die Darsteller:innen eine Plattform, auf der nicht nur über Missstände gesprochen wird, sondern das Publikum auch aktiv nach Lösungen sucht. Als die Moderatorin fragte: „Wie könnten wir diese Situation verbessern?“, zögerten die Schüler:innen zunächst, doch bald sprudelten die Ideen. Mit einer Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit wurde die Szene immer wieder neu gestaltet - jedes Mal ein bisschen hoffnungsvoller. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsgruppe „Umwelt- und Gesundheitserziehung“, die damit ein klares Ziel verfolgte: Sensibilisierung für gesunde Beziehungen und Gewaltprävention. Auch wenn das Thema schwer im Magen liegen mag, schaffte das Stück die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit. Am Ende verließen die Schüler:innen die Mediathek mit neuen Gedanken im Kopf und einer klaren Botschaft im Herzen: Es liegt an uns allen, genau hinzuschauen und einzugreifen - sei es im Theater oder im echten Leben.