Die etwas anderen Feiertage in Irland Auch über die Weihnachtsfeiertage blieb WFO-Austauschschülerin Mara Zuech bei ihren Gasteltern in Irland. In einem Beitrag für wfo.bz.it berichtet die Schülerin aus Kaltern von ihren Erfahrungen zu Weihnachten und zum Jahreswechsel auf der Grünen Insel. Im Bild Mara Zuech (Dritte von links) mit den Gastschülerinnen (von links) Lilli (Deutschland), Raquel (Spanien) und Cleo (Deutschland). Weihnachten und Silvester mal anders - die Feiertage mal anders Weihnachten hier in Irland kann man gewissermaßen mit Weihnachten in Amerika, so wie es in den Filmen immer dargestellt wird, vergleichen. Natürlich nicht alles, aber gewisse Ähnlichkeiten sind durchaus vorhanden. Ebenso wie in den USA steht die Weihnachtsdekoration ganz weit oben - und an dieser wird keinesfalls gespart. Anfang November sind in der Stadt schon die Lichterketten angeschlossen und spätestens bis zum Ende des Monats ist das Haus nicht wiederzuerkennen. Auch in der Schule wird Weihnachten großgeschrieben. Im Aufenthaltsbereich der Leaving Cert Klassen gab es einen Weihnachtsbaum sowie ein Adventkranz mit fünf Kerzen (vier Kerzen für jeden Sonntag bis Weihnachten und eine Kerze für den Sonntag danach) und überall an den Tischen und an der Decke wurden bunte Girlanden aufgehängt. Am letzten Schultag vor den Ferien, dem 21. Dezember, gab es ein virtuelles Weihnachtskonzert/Weihnachtsgottesdienst und anschließend einen kleinen Weihnachtsmarkt in der Turnhalle, der vom Transition Year organisiert wurde. Dort haben die Schülerinnen hauptsächlich selbst gebackene und hergestellte Sachen verkauft. An diesem Tag verabschiedeten wir einige Schülerinnen von unseren Gruppe, da sie über Weihnachten nach Hause geflogen sind. Insgesamt waren wir von unserer Schule nur mehr zu sechst in Irland. Der Weihnachtstag kam immer näher. Ich konnte langsam die Weihnachtslieder nicht mehr hören, die in Dauerschleife in einem extra nur für Weihnachten bestehenden Radiosender liefen. Der „Christmas Eve“ ist hier nicht wirklich etwas Besonderes, dafür der 25. Dezember, der „Christmas Day“. An diesem Tag kommt die ganze Familie zusammen und es gibt immer reichlich zu Essen, doch dieses Jahr feierten meine deutsche Gastschwester und ich nur mit den Gasteltern. Es gab Geschenke, die von Santa unter den Christbaum gelegt wurden und um 16 Uhr gab es Abendessen: gefüllter Truthahn mit Kartoffelpüree, Kroketten und Gemüse. Versprochen wurden uns vier Desserts, doch leider gab es nur zwei, und zwar Sherry Trifle (bestehend aus mehreren Schichten aus Custard, Obst oder Marmelade, Biskuitkuchen und Schlagsahne) und Chocolate biscuit cake (ist einfach ein Schokoladekuchen mit Keksen und hat die Form eines Puddings). Eine weitere Tradition zu Weihnachten sind die „Christmas Cracker“, im Deutschen auch Knallbonbons genannt, diese sehen aus wie große Bonbons, beim Öffnen verursachen sie ein Knall und beinhalten kleine Geschenke, sowie eine Papierkrone und einen Witz. Den restlichen Tag wurden Filme geschaut, wie Home Alone und vieles mehr. Die restlichen Feiertage besuchten wir Verwandte. In den letzten Tagen im Dezember besichtigten wir sehr viel, zum Beispiel den Rock of Cashel, das Aquarium in Galway oder wir fuhren nach Dublin. Der 31. Dezember rückte immer näher und so langsam mussten wir uns vom alten Jahr verabschieden. „New Year's Eve“ feiert man in Irland fast gar nicht, Feuerwerke waren nicht erlaubt und Pubs mussten um 20 Uhr schließen. Trotzdem wollten meine Gastschwester und ich das Jahr gebührend verabschieden und gingen mit einer Freundin essen. War echt lecker! Mit unseren Familien zu Hause feierten wir zuerst das Neue Jahr. Eine Stunde später war es für uns in Irland so weit. Meine Gastschwester und ich haben uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Zuerst schauten wir „Dinner for one“ und 12 Sekunden vor Mitternacht aßen wir für jede Sekunde eine Traube, klingt leicht, aber nach diesen 12 hatte in meinen Mund nichts mehr Platz. Dieser Brauch wird in Spanien zelebriert. Danach sind wir von einem Stuhl runtergesprungen, wie es die Dänen machen und haben einen Apfel durchgeschnitten, um die Kerne zu lesen. Lagen die Kerne in einer Sternform versprach es viel Glück fürs neue Jahr, lagen sie allerdings in Form eines Kreuzes gibt es Pech. Zu guter Letzt wurde mit alkoholfreiem Sekt angestoßen! Der Neujahrstag wurde mit der Familie gefeiert und wieder gab es reichlich zu essen. Weihnachten und Silvester waren für mich dieses Jahr sehr anders und ich hatte nicht wirklich das Gefühl als wäre Weihnachten. Aber nach alldem kann man sagen es war eine Erfahrung wert, um auch die Kultur besser kennenzulernen. Trotzdem vermisste ich meine Familie und Freunde an den Feiertagen. Ich wünsche euch allen verspätet Nollaig Shone agus athbhliain faoi mhaise daoibh (Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr). Mara Zuech (4 A-WS) Adventskranz mit 5 Kerzen Dublin Rock of Cashel Haus mit Lichterkette und eigener Radiosender nur für die Weihnachtszeit und für den guten Zweck. Weihnachtsschwimmen ist eine Tradition Christmas Cracker Maras Bericht zu Schulbeginn