Fortbildung zu Gewalt und (Cyber-)Mobbing In einer zweiteiligen Lehrer-Fortbildung zum Thema "Gewalt und (Cyber-)Mobbing an Schulen" brachte Lukas Schwienbacher vom Forum Prävention den Teilnehmer:innen die brisante und hochaktuelle Problematik näher, die gerade unter Jugendlichen manchmal vorkommt: Gewalt und (Cyber-)Mobbing an der Schule. Gleich zu Beginn führte Schwienbacher die Anwesenden durch die Schattenseiten des digitalen Zeitalters. Eine der ersten Folien zeigte eine Reihe von Smartphones - überflutet mit Benachrichtigungen, Social-Media-Apps und endlosem Scrollen. Ein Anblick, den wohl jeder im Raum kannte. Manipulation und Mobbing im Netz ist leider keine Seltenheiten mehr, sondern für viele traurige Realität. Algorithmen wissen genau, wie sie Nutzer:innen fesseln können - mit Likes, Story-Views oder der Angst, etwas zu verpassen. Und genau das nutzen manche gezielt aus, um Hass zu verbreiten. Auch Cybermobbing ist kein Randphänomen. Hasskommentare, öffentliche Bloßstellungen in Gruppenchats oder das systematische Ignorieren auf Plattformen wie WhatsApp oder Instagram - die Methoden sind vielfältig, die Folgen oft verheerend. Mit einem einfachen „Blocken“ sei das Problem nicht aus der Welt zu schaffen, zeigte Schwienbacher eindrucksvoll auf. Täter:innen nutzen digitale Mechanismen nämlich gezielt, um Druck aufzubauen und nutzen oft rechtliche Grauzonen aus. Ein besonders heikles Thema war Gewalt als Bewältigungsstrategie. Warum greifen Menschen - online wie offline - zu Gewalt? Und vor allem: Wie kann man Betroffene schützen? Dabei ging es nicht nur um Theorien, sondern auch um konkrete Maßnahmen. Wie spricht man mit Opfern? Welche Präventionsstrategien gibt es? Und wo stoßen Schulen an ihre Grenzen? Über diese Fragen wurde offen diskutiert. Besonderes Interesse galt den Lösungsansätzen, die jedoch immer individuell angepasst werden müssen. Es wurde betont, dass eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern unerlässlich ist. Lehrpersonen sehen Schüler:innen oft nur wenige Stunden pro Woche - Mobbing findet jedoch häufig in den Pausen oder außerhalb der Schule statt und bleibt daher oft unbemerkt. Die Fortbildung blieb nicht bei der Theorie stehen. Eine Folie mit wichtigen Notrufnummern machte unmissverständlich klar: Hilfe ist da. Ob Postpolizei, Young&Direct oder die nationale Notrufnummer für Gewalt und Stalking - Betroffene sollten nicht zögern, sich Unterstützung zu holen. Ein Highlight war sicherlich die praktische Erläuterung anhand einer konkreten Situation in der Klasse. Schwienbacher erklärte eindringlich, dass es meistens nur sehr wenige Akteure sind, die Mobbing auslösen. Neben den 2 bis 3 Akteuren finden sich meistens viele Mitläufer:innen, die nur aus Angst mitmachen. Die Klassendynamik kann sich dann schnell ändern, vor allem deshalb, weil viele Mitläufer:innen "einfach wegsehen" oder sogar "passiv mitmachen". Am Ende stand fest: Cybermobbing ist kein Problem „der anderen“. Es kann jede und jeden treffen. Und nur durch Aufmerksamkeit, klare Regeln und echte Solidarität kann etwas dagegen getan werden. Die WFO.bz setzt mit dieser Fortbildung ein deutliches Zeichen gegen jede Form von Gewalt an Schulen, der sich die gesamte Schulgemeinschaft entschieden entgegenstellt.