Karl Telsers letzter Arbeitstag an der WFO

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Nach fast zwei Jahrzehnten an der WFO Heinrich Kunter verlässt Schulsekretär Karl Telser (rechts) am 30. November 2020 die Handelsoberschule. Er wird mit 1. Dezember  Amtsdirektor im Gehaltsamt für das Lehrpersonal. Seine Stelle übernimmt eine weitere erfahrene Mitarbeiterin des WFO-Sekretariats, Monika Gruber (links). Die Verwaltungssachbearbeiterin aus Bozen wurde in den letzten Tagen von Karl Telser in ihren neuen Aufgabenbereich eingearbeitet.


Karl Telser hat in seinen 18 Jahren an der WFO unter drei Direktoren "gedient", Gottlieb Pomella, Barbara Pobitzer und Ralf Stefan Troger. Alle drei ließen es sich nicht nehmen, den verdienten Schulsekretär mit einem Beitrag auf wfo.bz.it zu würdigen. Dir. Pomella hat seine Erinnerungen gar in Gedichtform aufs Papier gebracht.

 

Dir. Ralf Stefan Troger zu Karl Telser

An der HOB/WFO „Heinrich Kunter“ geht eine Ära zu Ende. Schulsekretär Karl Telser verlässt nach genau 6.749 Tagen Dienst unsere Schule.

Am Montag, 12. Juni 2002 hatte Karl Telser seinen ersten Arbeitstag als Verwaltungsassistent an der Handelsoberschule. Zu dieser Zeit war Georg Hofer Schulsekretär und Gottlieb Pomella Schuldirektor.

In Italien regierte damals gerade das Kabinett Berlusconi II, das mit 1412 Tagen längste der Nachkriegszeit, und in Japan und Südkorea lief gerade die Fußball-Weltmeisterschaft.

Gut 18 Jahre später, am 30. November 2020, wieder an einem Montag, ist der letzte Arbeitstag von Karl Telser an der WFO.

2002 und 2020 – Wie sich die Zahlen doch ähneln, es sind dieselben, nur anders gereiht. Dazwischen liegt eine Zeit, in der „der Karl“ eine wichtige Person im Schulleben der HOB/WFO war.

Schon nach zwei Jahren übernahm er die Aufgaben des Schulsekretärs, 2007 wurde er unbefristet an der HOB angestellt und übernahm mit 1. September 2008 offiziell das Amt des Schulsekretärs.

Aufgrund seiner Fachkompetenz war Karl Telser weit über die HOB/WFO hinaus bekannt und geschätzt und wurde immer wieder, wenn Not am Mann war, als Tutor an andere Schulen berufen, teilweise an mehrere Schulen gleichzeitig.

Karl half immer gern und uneigennützig, bildete Kolleginnen und Kollegen weiter und arbeitete zusätzlich noch in Wettbewerbskommissionen in der Personalabteilung und mit verschiedenen Ämtern und Institutionen zusammen.

Die Arbeit an „seiner“ Schule kam dabei nie zu kurz, es hatte vielmehr den Anschein, als hätte sein Tag mehr als 24 Stunden, wenn eine E-Mail wieder einmal früh am Morgen oder spät am Abend eintraf.

Als letzter von drei Schulführungskräften während Karls Dienstzeit an der HOB/WFO, kam ich in den Genuss, einen perfekt vorbereiteten und professionellen Schulsekretär an meiner Seite zu wissen, dem ich blind vertraute. Seine Unterstützung bei der Übernahme der Schule, in den zahlreichen Abläufen und oft kniffligen Fragen des Alltags und nicht zuletzt in der herausfordernden Zeit des COVID-19-Ausnahmezustandes war nachhaltig und effektiv. Immer wieder konnte ich, weit über sein Aufgabenfeld hinaus, auf seinen kompetenten Rat und Weitblick zählen – „Der Fels in der Brandung“ war ein Bild, das mir öfters in den Sinn kam.

Sehr aktiv und prägend arbeitete Karl Telser auch im Schulrat mit, er genießt die Wertschätzung unserer Schulratspräsidentin Petra Mayr und der Schülerinnen und Schüler, für die er sich immer wieder einsetzte.

Eingesetzt, oft auch an höherer Stelle, hat sich Karl auf für die Mitarbeiter/-innen, die er koordinierte.

Neben der professionellen Zusammenarbeit schätzte ich persönlich einen gemütlichen Plausch mit Karl bei einem nachmittäglichen Kaffee und die eine oder andere spontane Aufmerksamkeit.

Nach 18 Jahren an unserer Schule ist Karl sozusagen „volljährig“ geworden und verlässt uns, um eine Stelle als Amtsdirektor in der Landesverwaltung anzutreten. Zu dieser neuen Aufgabe beglückwünsche ich Karl, ich wünsche ihm und seiner Familie alles Beste und bedanke mich im Namen der Schulgemeinschaft der WFO Kunter für den Einsatz und das Geleistete.

Nach Bekanntwerden seines Abschieds hat Karl einmal zu mir gesagt: „Ich möchte so unauffällig gehen wie ich damals eines Tages gekommen bin.“ Das respektieren wir und jede/-r wird sich nach eigener Art und Weise bei Karl verabschieden.

Wir alle hoffen, dass Karl unserer Schule weiterhin verbunden bleibt und wir bei Bedarf weiter auf seine Unterstützung zählen dürfen.

Die Aufgabe als neue Schulsekretärin an unserer Schule übernimmt die geschätzte Mitarbeiterin im Sekretariat, Monika Gruber-Mairamhof. Es freut mich, dass wir ein Mitglied des Teams dafür gewinnen konnten, in die Fußstapfen von Karl Telser zu treten. Ich bedanke mich für die Bereitschaft und bin überzeugt, dass Monika Gruber-Mairamhof die neue Herausforderung mit Hilfe von Karl Telser bestens meistern wird.

Da ich leider nur 15 Monate mit Karl zusammenarbeiten durfte, habe ich meine Vorgänger/-innen, Dir. Barbara Pobitzer und Dir. Gottlieb Pomella, gebeten, einige Gedanken zu Ihrer Zusammenarbeit mit Karl Telser zu formulieren. Ich bedanke mich für diesen Beitrag.

Der Schuldirektor
Ralf Stefan Troger

 

Ex-Dir. Barbara Pobitzer zu Karl Telser

Während meiner Zeit als Schuldirektorin an der Wirtschaftsfachoberschule H. Kunter, 11 Jahre lang, war die Zusammenarbeit mit dem Schulsekretär Karl Telser von einer Art des konstruktiven Miteinanders und der gegenseitigen Wertschätzung geprägt. Wir haben uns ausgetauscht, wir haben diskutiert und auch wenn wir bei machen Sachverhalten nicht immer einer Meinung waren, konnten wir meist einen Konsens finden.

Es war für mich enorm wichtig und entlastend, alle Aufgabenbereiche des Schulsekretärs in guten Händen zu wissen.

Änderungen der Gesetzgebung, z.B. in buchhalterischer Hinsicht mit immer neuen Auflagen und Pflichten, neue Plattformen und Programme waren Herausforderungen, die Herrn Telser nicht nur kein Kopfzerbrechen bereiteten, sondern wo er vielmehr immer bereit war immer in den Pilotphasen mitzuwirken und als Multiplikator zu fungieren. Als Tutor, Coach und Ansprechpartner für Schulsekretärinnen war er landesweit gefragt.

Zielstrebigkeit, juristisches Gespür, vernetztes Denken, rasches Erfassen von komplexen Sachinhalten Professionalität, ausgezeichnete Fachkompetenz, effiziente und exakte Arbeitsweise und immer ein offenes Ohr für das nichtunterrichtende Personal sind nur einige Merkmale, welche für Herrn Telser kennzeichnend waren.
Ich wünsche Karl Telser alles Gute für die neue Herausforderung und dass er dabei seinen reichen Erfahrungsschatz voll einbringen kann.

Schulinspektorin Barbara Pobitzer

 

Ex-Dir. Gottlieb Pomella zu Karl Telser


In Erinnerung an Karl Telser

Eines jeden Staates wichtigste Säule

sind positive Bilanzen, weiß die weise Eule.

Die Sentenz gilt auch für den Schulbetrieb:

Geld ist wichtiger als einem selber lieb.

Deshalb ein gutes Schulsekretariat

einen tüchtigen Buchhalter in seinem Dienst stets hat,

der mit Konten und Zahlen weiß zu jonglieren,

damit die Schule reibungslos funktioniert

und die Revisoren die Kontrolle nicht verlieren.

„Der Karl“ war so einer an der WFO,

die Gesetze der Buchhaltung beherrschte er von A bis O.

Er hatte deshalb keinerlei Allüren

und verschanzte sich nicht hinter seines Büros grauen Türen.

Karl hat den Stier stets bei den Hörnern genommen,

ließ die Probleme nicht zu nahe an sich kommen,

kassierte Geld und teilte es wieder aus,

fuhr am Abend spät nach Haus.

Schönem Gerede und großen Feiern immer abhold,

wollte Karl für seine Arbeit weder Silber noch Gold

und, besonders speziell:

Karl hasste jegliches Zeremoniell.

Unser Karl zählt wahrlich zu den Großen

in der Finanzwelt und auch beim Kugelstoßen.

Senioren-Italienmeister in dieser schweren Disziplin,

das adelt Karl immerhin.

Seine Meinung sagte Karl immer frei heraus,

dabei blieb ein schelmisches Lächeln niemals aus.

Furchtlos war er beim Sparen und beim Streichen,

ließ sich von Jammerern nicht so schnell erweichen,

darum steigt auf der Karriereleiter

Karl jetzt verdientermaßen eine Stufe weiter.

Dazu braucht es recht viel Schneid

in der aktuellen Corona-Virus-Zeit.

Und Karl studiert, bin ich mir sicher, auf der Stelle

für Lehrer neue Arbeitszeit- und Lohnmodelle.

Diese werden nach Stunden fortan vergütet

für die Zeit, in der ein Lehrer in Präsenz die Schüler hütet.

Erfolgt der Unterricht von daheim per Videokonferenz,

böte sich an eine alternative, kostensparende Tendenz.

Unterrichten Lehrer online von zu Haus,

fallen die Kosten fürs tägliche Pendeln aus.

Darum wird das Pendelgeld vom Lohn gestrichen

und der Schulhaushalt wird dadurch ausgeglichen.

Von einem, der mit Karl immer gerne zusammengearbeitet hat.

Ehemaliger Direktor Gottlieb Pomella

 

direktoren

Gottlieb Pomella, Barbara Pobitzer und Ralf Stefan Troger (von links).

 

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Karl Telser mit Monika Gruber.

 

 

Karl Telser und der Sport

Etwas weniger bekannt ist, dass Karl Telser auch in der heimischen Sportszene seit Jahren eine feste Größe ist. Der Lananer, der seit einigen Jahren in Deutschnofen wohnt, war in den letzten 20 Jahren der beste Südtiroler Kugelstoßer und wurde auch Masters-Italienmeister.

Zuletzt hat er sich etwas zurückgezogen, "aber seit einem Monat bin ich wieder voll im Training", scherzt  der 40-Jährige. Bei verschiedenen Meetings in Südtirol und bei internationalen Masters-Wettkämpfen wird man vom Lananer in den nächsten Jahren noch so einiges hören.

 

Ein Zeitungsausschnitt aus den Dolomiten (2014)

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Zum Südtiroler Landesrekord hat es für Karl Telser dann doch ganz knapp nicht gereicht. 2014 erzielte er mit 16,55 seine persönliche Bestleistung, zum immer noch aktuellen Südtiroler Rekord von Hannes Kirchler fehlten ihm dabei nur winzige 4 Zentimeter.

 

 

 

 

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