"Und ich bin auch recht fleißig, was das Lesen betrifft..." Prof. Eva Gratl und die WFO-Bibliothek haben sich umgehört und Lese und Hörtipps der Lehrerinnen und Lehrer gesammelt. Denn die Ausgangsbeschränkungen, die soziale Distanz und Quarantäne bescheren uns Zeit, vielleicht jene, die wir schon längst einmal mit dem Lesen eines Buches füllen wollten. Denn Lesen lenkt ab von trüben Gedanken und ist nach Videokonferenzen, Vorbereitung, Erstellung von Lernunterlagen eine schöne Abwechslung (Foto Schulbibliothek Val Badia). Direktor Ralf Stefan Troger macht den Anfang. Er empfiehlt die Lektüre von Michio Kaku, Die Physik Der Zukunft", Rowohlt Verlag 2016, 608 Seiten Seriöse Zukunftsforschung mit Voraussagen von vielen Forschern. Wie werden wir also leben, in 20/30, 50 Jahren? „Befunde, überzeugend und mit leichter Hand präsentiert“. Wie schnell sich allerdings alles ändert und eine Welt auf den Kopf gestellt wird, zeigen unsere Tage. Eine Vielleserin ist Prof. Ulrike Wodenegg, sie schickte gleich mehrere Empfehlungen. Bob Bjerg, Serpentinen, Claassen Verlag 2020, 272 Seiten. Sie schreibt: Roman mit autobiographischem Hintergrund. Anfangs etwas mühsam, aber mit der Zeit kommt man in die Geschichte hinein... Michel Houellebecq, Serotonin, DuMont Verlag, 330 Seiten. „Knallharte Analyse der kapitalistischen Gesellschaft mit allen negativen Auswüchsen. Man braucht streckenweise ziemlich gute Nerven - ich wollte mehrmals die Lektüre aufgeben - , aber letztendlich war es eine tolle Lektüre und sicher das anspruchsvollste und anregendste Buch, welches ich in den letzten Monaten gelesen habe“ ZUM HÖREN: Monika Helfer, ”Die Bagage”, Hörbuch, Hanser Verlag 2020 Es geht um eine Familiengeschichte aus Vorarlberg im 20. Jahrhundert. Jahrhundert. Monika Helfer liest selbst Christopher Isherwood , Bye bye Berlin Berlin in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, „die letzten Tage der Weimarer Republik“. „Ich habe beide Bücher gehört. Die Hörbuchversion ist bei Isherwood sicher eine Bereicherung und macht das Buch sehr lebendig.“ Prof. Fabian Kostner trifft mit seinen Tipps den Zeitgeist George Orwell, 1984 , Ullstein Taschenbuch 1994, 384 Seiten „In Zeiten des Corona-Virus gewinnt ein altes Zitat von George Orwell neue Bedeutung. Der britische Autor von «1984» schrieb in einem weniger bekannten Text: Wir seien alle fähig, Dinge zu glauben, von denen wir wüssten, dass sie nicht wahr sind. Es sei möglich, diesen Zustand auf unbestimmte Zeit fortzusetzen: Gestoppt werden könne dies einzig dadurch, dass früher oder später ein falscher Glaube auf die solide Realität trifft, normalerweise auf einem Schlachtfeld“. https://www.tagblatt.ch/meinung/kommentare/corona-virus-loest-flucht-aus-aktien-aus-aerzte-als-helden-der-wirtschaft-ld.1201673 Aldous Huxley , Schöne neue Welt, Fischer TB, 368 Seiten Ein Buch, das nie an Aktualität verliert Der Tipp von Prof. Anna Lageder Yuval Noah Harari, Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen, Beck Verlag 2028, 576 Seiten.. „. man braucht dafür etwas Zeit, ist aber spannend und aufschlussreich. Aktuell sehr interessant das Kapitel über Seuchen und Pandemien.... Und noch ein wichtiger Hinweis: Wer sich nicht die viele Zeit und Muße nimmt: Das Teßmann CHIRI Portal (Anmeldung mit Teßmann Ausweis) hat das Angebot erweitert. Unter Munzinger online kann man täglich kostenlos unter der Rubrik Presse auch die neueste Ausgabe (natürlich auch alle früheren) der WELT, der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, der FAZ und des Spiegels lesen.