Ein Film der aufklärt und provoziert "Alkohol. Der globale Rausch": Es ist ein Film, der aufklärt, provoziert und nachdenklich macht, der nicht moralisiert, aber viele zur Selbstprüfung anregt. Vor kurzem hat ihn der Bozner Filmemacher Andreas Pichler an der WFO Heinrich Kunter vorgestellt. "Alkohol. Der globale Rausch" zeigt, dass der Alkohol auch in unserer Gesellschaft trotz seiner starken Präsenz ein großes Tabuthema darstellt. Ursachen dafür sind fest verwurzelte und veraltete Denkmuster in der Bevölkerung und die Bagatellisierung der Alkoholabhängigkeit als eine ernsthafte Krankheit. Der Film zeigt, wie der Staat seiner Fürsorgepflicht in Bezug auf Alkoholkrankheiten nicht nachkommt. Er profitiert ja steuerlich davon, und seine ,,Alkoholprävention lässt die Industrie gut aussehen, ja sie ist so gemacht, nicht zu funktionieren." Weder das Gesundheitssystem noch die Politik fühlen sich verantwortlich, das Problem wirksam anzugehen, obwohl Länder wie Island zeigen, dass man sehr wohl etwas tun kann. Zudem wird missbräuchlicher Alkoholkonsum nach wie vor durch niedrige Preise, viel Webung und eine hohe Verfügbarkeit begünstigt. Und weil der Alkohol auch positive Effekte hat, vor allem im emotionalen Bereich und im sozialen Leben der Gesellschaft, wirkt er wie eine Droge. Betroffene berichten im Film über ihre Erfahrungen, die negativen und auch die positiven Aspekte. Umso wichtiger ist es, in der Gesellschaft ein neues Bewusstsein für die Problematik Alkohol zu schaffen. Die grundlgende Herausforderung besteht darin zu erkennen und zu lernen, wie man mit ihm möglichst risikoarm umgeht. Der Besuch von Andreas Pichler an der WFO-Bozen Das Gespräch zwischen uns Schülerinnen und Schülern und Andreas Pichler, das auf den Film folgte, erhärtete die ungebrochene Aktualiät des Themas. Und es betrifft wohl alle und nicht nur die Teilnehmer im Rahmen der Leistungswoche an der WFO Heinrich Kunter. In den zahlreichen Wortmeldungen bestätigte sich die unter Jugendlichen durchaus erhöhte Sensibilität für die Problematik Alkohol im Strassenverkehr, was sich allerdings mit Hinweisen auf die Katastrophe von Luttach wieder relativierte. Und ganz ohne ein schlechtes Gewissen kam auch die Nähe zwischen Freizeitverhalten und Alkohol zur Sprache. Bemerkenswert war die Leichtigkeit des Regisseurs, sich auf die Stimmungen des Pulikums einzustellen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs berichtete Andreas Pichler von seiner bisherigen Laufbahn als Dokumentarfilmer und Filmregisseur. Nach dem Abschluss der Filmschule ZeLIG absolvierte der heute 52-Jährige ein Studium an den Universitäten Bologna und Berlin und gründete seine Produktionsfirma Miramonti. Aufschlussreich waren seine Einblicke in das Filmland Südtirol, das sich seit einiger Zeit zu einem interessanten Produktions- und Drehort entwicklelt. Das könnte in der Zukunft auch die Berufschancen von uns Jugendlichen beeinflussen. Elona Korani, Klasse 3 A-WM