Der raue Wind an der Börse Ein kalter Wind blies den Teilnehmern des Börsenspiels in den ersten Wochen des Schul-Wettbewerbs entgegen. Zuletzt hat sich die Börsensituation allerdings deutlich aufgehellt, und auch für die 16 teilnehmenden Gruppen der Handelsoberschule gab es zum Teil Gewinne. Am internationalen Börsenspiel, das von der Südtiroler Landessparkasse mitgetragen wird, beteiligen sich Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 A-BW, 5 C-BW, 5 B-EU, 4 B-EU und 4 A-WI. Insgesamt 249 Gruppen aus unserem Land nehmen an dem Spiel teil, das heuer erstmals auch in Südtirol durchgeführt wird. Jede der 16 HOB-Gruppen startete mit einem (virtuellen) Kapital von 50.000 Euro in den Wettbewerb. In den ersten Wochen mussten viele Gruppen Verluste hinnehmen, zuletzt hat sich die Situation aber deutlich gebessert. Zu den Top 5 in Südtirol fehlt allerdings noch einiges. Nachfolgend die Zwischenstände einiger HOB-Gruppen am 10. November 2006, vier Wochen vor Ende des Börsenspiels. spaghetti al ragu´ 5 A-BW 51.500 the friends 5 B-EU 51.200 5C BW 5 C-BW 51.000 Schneggen 5 C-BW 50.800 Die biestigen Biester 5 A-BW 50.600 El Banditos 5 B-EU 50.400 Welt… 4 A-WI 50.400 GLOBAL WARMING 5 A-BW 50.300 Mädels 5 B-EU 50.000 Red Numbers 4 A-WI 49.700 Desperate Students 5 A-BW 48.000 Zum Vergleich: Der EuroStoxx50 der 50 größten Aktien des Euro-Raums, stieg seit Anfang Oktober (umgerechnet) von 50.000 auf 52.500 Euro. Zu bemerken ist aber auch, dass die HOB-Gruppen erst um den 10. Oktober ins Börsenspiel eingestiegen sind und der EuroStoxx50 in der Zeit vom 27. September bis 10. Oktober bereits von (umgerechnet) 50.000 Euro auf 51.400 Euro angestiegen war. Im Bild oben (in schwarz) die Depotentwicklung der Gruppe "spaghetti al ragu´" der Klasse 5 A-BW. Im Vergleich dazu (in grau) der Verlauf des EuroStoxx50. Sparkasse zieht Zwischenbilanz Nach dem erfolgreichen Start des „Planspiel Börse“ vor einem Monat lässt sich nun eine erste Zwischenbilanz ziehen. 1200 Südtiroler Oberschüler in 249 Gruppen nehmen am europäischen Börsenspiel teil. Die fünf besten Gruppen sind: „Südtirol AG“, „Börsenhaie“, „Die Börsenfreaks“, „I Fantastici 8“ und „Die C.A.M.P.er“. Das Börsenspiel dauert noch bis zum 12. Dezember. Bereits seit 24 Jahren wird das "Planspiel Börse" in Deutschland auf Anregung des Deutschen Sparkassenverlages und mit Unterstützung der für den Unterricht zuständigen Kultusministerien der einzelnen Bundesländer durchgeführt. Seit 18 Jahren findet diese Aktion auch in anderen europäischen Ländern statt. In Italien wird das Börsenspiel aufgrund seiner erzieherischen Zielsetzungen vom Gesamtstaatlichen Verband der Sparkassen-Stiftungen und Sparkassen-Banken (ACRI) offiziell mitgetragen und unterstützt. Auf Initiative der Südtiroler Sparkasse mit Unterstützung der drei Schulämter findet das Börsenspiel heuer erstmals in Südtirol statt. 1200 Oberschüler aller drei Sprachgruppen – organisiert in 249 Gruppen - nehmen daran teil. Nach dem Start am 27. September wurde nun – einen Monat vor dem Abschluss des Spiels, der am 12. Dezember vorgesehen ist – Zwischenbilanz gezogen. Die zwischenzeitlich fünf besten Gruppen sind: Rang Team Gesamtwert in Euro 1. Südtirol AG 55.783,55 2. Börsenhaie 55.455.78 3. Die Börsenfreaks 54.790,30 4. I Fantastici 8 54.455,29 5. Die C.A.M.P.er 53.964,29 Auf gesamtstaatlicher Ebene liegt die Studentengruppe „Action Seller“ der Sparkasse Ravenna mit einem Kapital von 56.211,02 Euro in Führung. Auf europäischer Ebene, hingegen, liegt - unter den insgesamt 43.835 Studentengruppen (600 davon aus Italien) - Deutschland in Führung, wobei sich folgende Rangliste ergibt: Rang Land Team Gesamtwert in Euro 1. Deutschland Royal Flush 61.742.74 2. Spanien COSACOS II 58.171,02 3. Frankreich SKYNET 56.739,80 4. Italien Action Seller 56.211,02 5. Luxemburg Club Sportif Grevenmacher 55.585.59 6. Österreich The Destroyers 54.244,80 7. Litauen the name team 52.969,07 Das „Planspiel Börse“ wird von allen europäischen Sparkassen mitgetragen. „Die Schüler lernen, sich Informationen zu beschaffen und diese zielgerichtet und aktiv in Entscheidungen einzubeziehen. Damit eignen sie sich Fähigkeiten an, die in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft immer wichtiger werden“, wie es das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Christoph Schulz, erklärt. Seit der Einführung 1983 haben allein in Deutschland rund 900.000 Gruppen von Oberschülern daran teilgenommen. Vor allem aufgrund des Bewusstseins, dass Investieren an der Börse mit großen Risiken verbunden ist, will das „Planspiel Börse“ die jungen Menschen – gerade in Zusammenarbeit mit den Schulen - schrittweise und umsichtig an den verantwortlichen Umgang mit Geld heranführen. Deshalb wird das „Planspiel Börse“ in Deutschland von den Schulbehörden und Kultusministerien ausdrücklich für den Einsatz im Unterricht empfohlen. Doch nicht nur in Deutschland, sonder auf europäischer Ebene ist das Börsenspiel sehr gefragt. Im letzten Jahr haben sich europaweit über 40.000 Gruppen von Oberschülern daran beteiligt. Auf EU-Ebene hat die Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses im EU-Parlament, Christa Randzio-Plath, im Jahr 2001 die Schirmherrschaft über das „Planspiel Börse“ übernommen. Zwei Jahre später hat das Börsenspiel eine weitere bedeutende Auszeichnung auf europäischer Ebene erhalten: Es ist als Best-Practice-Beispiel in die offizielle EU-Datenbank für lebenslanges Lernen aufgenommen worden. Die EU-Kommissarin für Bildung und Kultur, Viviane Reding, hat sich vom Börsenspiel sehr beeindruckt gezeigt. Wie funktioniert das „Planspiel Börse“? Den Schülern, welche sich in Gruppen zu vier bis acht Personen zusammenschließen, wird ein fiktives Kapital von 50.000 € übergeben, mit welchem sie im Laufe von zehn Wochen, virtuelle Käufe und Verkäufe aus einer Auswahl von realen Wertpapieren tätigen können. Ziel ist es, das Startkapital zu vermehren. Sieger ist jene Gruppe, welche am letzten Spieltag, dem 12. Dezember 2006, den höchsten Zuwachs erzielt hat. Die besten fünf Gruppen südtirolweit werden ausgezeichnet. Außerdem wird die beste Gruppe – gemeinsam mit den Siegern der anderen teilnehmenden europäischen Länder – zu einem Jugendevent in eine europäische Hauptstadt eingeladen.