Die Börse - keine Lizenz zum Geld drucken Kaufen, verkaufen oder halten? Zwei Monate lang herrschte Börsenfieber in fünf Schulklassen der HOB. Am 12. Dezember 2006 ging das Spiel der Sparkasse zu Ende. 234 Teams aus ganz Südtirol (17 HOB-Mannschaften) und 43.000 aus ganz Europa nahmen heuer an dem virtuellen Wettewerb teil. Dass die Börse keine Lizenz zum Geld drucken erteilt, mussten auch einige Teams der HOB zur Kenntnis nehmen; Verluste waren an der Tagesordnung. Für einige Teams lief es aber ausgezeichnet. Es gab sogar zwei Top-15-Platzierungen: Rang 9 bzw. 13 in der Südtirol-Wertung. Das Börsenspiel der Sparkasse bietet seit 25 Jahren Schülerinnen und Schülern aus Deutschland und den Nachbarländern Gelegenheit, ohne Risiko Anlagestrategien auszuprobieren und die Welt der Börsen näher kennen zu lernen. Für die meisten Schüler bedeutete der von der Südtiroler Sparkasse mitgetragene Wettbewerb eine erste Kontaktaufnahme mit der Börse. Den teilnehmenden Gruppen, die über ein virtuelles Kapital von 50.000 Euro verfügten, wurde schon bald klar, auf welches schlüpfrige Parkett man sich hier begibt. Obwohl die Börsensituation in den Tagen zwischen Anfang Oktober und dem 12. Dezember recht positiv war, mussten mehrere Teams Verluste in Kauf nehmen. Einige Gruppen schlugen sich aber ausgezeichnet und ließen den als Maßstab hergenommenen EuroStoxx 50 klar hinter sich. Für zwei Teams gab es sogar Spitzenplätze: Die Gruppe "STOP GLOBAL WARMING" (5 A-BW) belegte den glänzenden 9. Platz, "the friends" (5 B-EU) wurden 13. Das Team "Simmonini" (5 C-BW) erreichte im Feld der knapp 300 Südtiroler Gruppen immerhin Rang 26, gleich dahinter folgten "El Banditos" und "Die Aktienhaie" (beide 5-BEU). Nachfolgend der Chart von "STOP GLOBAL WARMING". Die Aktien der Gruppe legten in den letzten Tagen eine regelrechte Rally hin. Das Team um Christian Domanegg und Daniel Spögler punktete dabei vor allem mit den Aktien von EADS und Flughafen Wien. Im Bild oben die "Börsengurus" der 5 B-EU (Manuela Zelger, Veronika Schwabl, Birgit Zöggeler und Maria Kammerlander), die in der Südtirolwertung unter 300 Teams den 13. Platz erreichten. Im Hintergrund der chart der Gruppe. Das Team machte in der Anfangsphase mit bwin und Antena 3 TV enorme Gewinne, dann wurden Verluste eingefahren um am Ende wieder stark aufzuholen. Die Endstände der HOB-Gruppen Team (Klasse) Euro RangSüdtirol RangItalien Gewinne Verluste the friends (5 B-EU) 53.028 13. 50. Antena 3 TV (+600) Antena 3 TV (+800)bwin (+1300)Hermes (+400)freenet (+ 200) bwin (-500) Mädels (5 B-EU) 50.050 110. 303. cash cash El Banditos (5 B-EU) 52.095 31. 98. bwin (+2600) Michelin (+200) Peugeot (+500) Repsol (+500) Telekom Ö (+500) Abertis (-400) Autostrade (-800) Nokia (-150) Sanpaolo (-200) W.Disney (-250) Die Aktienhaie (5 B-EU) 52.037 32. 99. SolarWorld (+1200) Total (+400) Red-Numbers (4 A-WI) 49.170 165. 437. ACS (+500) Fiat (-500) Microsoft (-400) Welt... (4 A-WI) 50.286 91. 263. Fielmann (+250) TeleAtlas (+300) Unibail (+300) Adidas (-250) Commerzbank (-200) Puma (-150) Desperate Students (5 A-BW) 47.339 203. 540. E.ON (+600) Peugeot (+200) Accor (-250) Allianz (-300) Dt. Börse (-600) Dt. Börse (-650) General Mot. (-200) OMV (-300) Schering (-200) Die biestigen Biester (5 A-BW) 49.906 122. 331. SolarWorld (+500) Puma (-300) Munich Re (-150) STOP GLOBAL WARMING (5 A-BW) 53.436 9. 40. Adidas (+200) Beiersdorf (+650) EADS (+1000) Flughafen Wien (+1950) Siemens (+500) Hermes (-200) MAN (-350) SAP (-600) spaghetti al ragu´(5 A-BW) 51.095 57. 169. EADS (+600) Repsol (+800) SolarWorld (+550) Vodafone (+600) Bijou Brigitte (-600) Hypo RE (-650) OMV (-200) sweethearts (4 B-EU) 50.579 Hermes (+950) Metro (+150) Interhyp (-900) Die börsenflüsterer (4 B-EU) 49.847 126. 342. Commerzbank (+550) OMV (+250) Escada (-450) Siemens (-200) Die Eisbären (4 B-EU) 48.797 180. 471. Simmonini (5 C-BW) 52.291 26. 86. Allianz (+ 800) Deutsche Post (+600) EADS (+700) ENI (+150) Gas Natural (+400) MAN (+150) Schneggen (5 C-BW) 50.313 88. 258. EADS (+200) Hermes (+350) SolarWorld (+450) E.ON (-150) Puma (-250) Soc. Generale (-450) 5 C-BW (5 C-BW) 49.761 131. 357. SolarWorld (+600) bwin (-600) OMV (-300) Unit. Internet (-150) Die Aktienjäger (5 C-BW) 46.800 Resumee der Südtiroler Sparkasse Das europaweite Börsenlernspiel der Sparkassen, das heuer erstmals auch in Südtirol ausgetragen wurde, ist zu Ende. 1200 Südtiroler Oberschüler in 234 Gruppen haben daran teilgenommen. 114 Spielgruppen haben ihr fiktives Startkapital von 50.000 Euro mit Glück und Geschick erhöhen können, während 120 Gruppen Verluste einfahren und sozusagen Lehrgeld zahlen mussten. Das Startkapital von 50.000 Euro wäre nämlich aufgrund der getätigten Aktienkäufe in nur knapp drei Monaten auf bis zu 43.000 Euro geschrumpft. Somit ist das didaktische Ziel des Spiels, nämlich den Studenten die Funktionsweise und die Risiken der Börse näher zu bringen, erreicht worden. Gewinner sind also alle Teilnehmer, denn alle haben aus dem Spiel viel dazu gelernt.Auf Initiative der Südtiroler Sparkasse mit Unterstützung der drei Schulämter fand das Börsenspiel heuer erstmals in Südtirol statt. Am besten abgeschnitten hat eine Studentengruppe aus dem Ahrntal, die sich den Spitznamen "Börsenhaie" gegeben hat. Die fünf besten Gruppen aus Südtirol sind: 1. Börsenhaie 55.643,41 Euro 2. Wall Street 55.000,88 Euro 3. Südtirol AG 54.568,26 Euro 4. Aktientrupp 54.509,48 Euro 5. Die HOBler 54.202,64 Euro Auf gesamtstaatlicher Ebene liegt die Studentengruppe "Mr. & Mrs. Business ltd." aus der Region Marken mit einem Kapital von 58.843,89 Euro an erster Stelle.Auf europäischer Ebene, hingegen, ist - unter den insgesamt 43.835 Studentengruppen (600 davon aus Italien) – die Gruppe "Gentlemen" aus Deutschland mit einem Kapital von 62.918,11 Euro Gesamtsieger. Vor allem aufgrund des Bewusstseins, dass Investieren an der Börse mit großen Risiken verbunden ist, will das Börsenspiel die jungen Menschen – gerade in Zusammenarbeit mit den Schulen - schrittweise und umsichtig an den verantwortlichen Umgang mit Geld heranführen. Gerade in unserer Zeit, in der Wertpapiergeschäfte ohne größere Hindernisse von jedem Bürger auch über Internet abgewickelt werden können, ist es besonders wichtig, junge Leute mit den Regeln von Finanzgeschäften vertraut zu machen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Erfahrungen in einem geschützten Rahmen sammeln zu können. Deshalb wird das Börsenspiel in Deutschland von den Schulbehörden und Kultusministerien ausdrücklich für den Einsatz im Unterricht empfohlen. Die EU-Kommission hat das Börsenspiel als Best-Practice-Beispiel in die offizielle EU-Datenbank für lebenslanges Lernen aufgenommen. Bereits seit 24 Jahren wird das Börsenspiel in Deutschland auf Anregung des Deutschen Sparkassenverlages und mit Unterstützung der für den Unterricht zuständigen Kultusministerien der einzelnen Bundesländer durchgeführt. Seit 18 Jahren findet diese Aktion auch in anderen europäischen Ländern statt. In Italien wird das Börsenspiel aufgrund seiner erzieherischen Zielsetzungen vom Gesamtstaatlichen Verband der Sparkassen-Stiftungen und Sparkassen-Banken (ACRI) offiziell mitgetragen und unterstützt.Die fünf Siegergruppen werden im Rahmen einer Feier Anfang Jänner geehrt.