Kommen die Nachprüfungen wieder? Haben die berühmt-berüchtigten Sternchen (im Bild der Ausschnitt eines Notenspiegels) bald ausgedient? Minister Giuseppe Fioroni hat angesichts der vielen Lernrückstände eine Rückkehr zu den Nachprüfungen angeregt. "Es wird darüber geredet, das dauert aber - wenn es überhaupt dazu kommt - sicher noch einige Zeit", sagt Direktor Gottlieb Pomella. "41 Prozent der Schülerinnen und Schüler bestehen das Schuljahr nur mit Lernrückständen", sagt Minister Giuseppe Fioroni. "Nur 25 von ihnen holen diese Defizite auf. Zur Matura treten rund 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit einem im Lauf der Jahre nicht aufgeholten Lernrückstand auf. Das muss sich ändern - und wenn es sein muss mit der Wiedereinführung der Nachprüfung." In Südtirol ist die Situation etwas anders, hier müssen Lernrückstände aufgeholt werden. Dennoch treten auch bei uns Maturantinnen und Maturanten mit nicht aufgeholten Defiziten zur Staatsprüfung an. Minister Fioroni präsentierte zum Abschluss des Schuljahres 2006/07 auch einige statistische Auswertungen zu den Ergebnissen der Notenkonferenzen an den italienischen Oberschulen. Ein Vergleich der Durchfallquote in Italien mit den Zahlen an der HOB bringt einige interessante Erkenntnisse. In der ersten Klasse war die Zahl der gescheiterten Schülerinnen und Schüler an der HOB (29 %) wesentlich höher als in Italien (18 %). In der dritten und vierten Klasse gab es dagegen relativ wenige HOB-Schüler, die das Jahresziel nicht bestanden. Auch der Vergleich der Maturaergebnisse an der HOB mit jenen in Südtirol und Italien lässt einige bemerkenswerte Erkenntnisse zu. So ist die Prozentzahl der "100er"-Schüler auf dem gesamten Staatsgebiet wesentlich höher als in Südtirol und insbesondere an der HOB. Dafür ist die Durchfallquote in Italien deutlich höher als in Südtirol und an der HOB. In Italien scheiterten 6,6 Prozent der Maturanten (nicht zugelassen, nicht angetreten bzw. nicht bestanden), in Südtirol waren es 2,9 Prozent, an der HOB 3,8 Prozent.