Projekt Lebensqualität der 4 A-EU An einem interessanten Projekt nimmt in den Schuljahren 2010/11 und 2011/12 die Klasse 4 A-EU bzw. 5 A-EU (im Bild die Schülerinnen Magdalena Kröss und Claudia Devall) teil. Rund 200 Jugendliche aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz gehen der Frage nach, was für sie Lebensqualität ist. Der erste Teil der Projektarbeit wurde am Ende des Schuljahres 2010/11 in Innsbruck durchgeführt. Betreuerin der HOB-Klasse war Wirtschaftsgeographie-Lehrerin Maria Pacher. Abgeschlossen wird das Projekt wird im Schuljahr 2011/12. Nachfolgend der Bericht der Tiroler Tageszeitung. Jugendliche erforschen ihre Hoffnungen und Ängste Freunde, Geld, gutes Essen? Ein Forschungsprojekt mit Jungendlichen aus dem Alpenraum untersucht, was für sie Lebensqualität ist. Von Maria Reisigl Innsbruck - Für die einen ist es ein neuer Computer, für die anderen bedeutet Lebensqualität, gesund und ohne viel materiellen Aufwand leben zu können. Die Uni Innsbruck hat deshalb im Rahmen des Programms Sparkling Science des Wissenschaftsministeriums gemeinsam mit Schulen ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das Jugendliche aus Tirol, Südtirol, Bayern und der Schweiz an einen Tisch bringt und das Thema Lebensqualität beleuchten lässt. Nicht nur die eigene Meinung der beteiligten Jugendlichen zählt, sondern auch die Gleichaltriger. Denn die jungen Menschen sind dazu angehalten, selbst zu forschen. Das erste Treffen der Jugendlichen hat bereits stattgefunden. Zuvor hatten sie sich auf einer eigens eingerichteten Plattform im Internet ausgetauscht. „Für uns war sehr interessant zu sehen, dass die Jugendlichen - egal, aus welcher Region sie stammen - anfangs doch ähnliche Thematiken aufgreifen und diskutieren", erzählt Projektleiter Lars Keller vom Institut für Geografie an der Uni Innsbruck. Neu an dem Projekt ist, dass im Gegensatz zu den meisten bisherigen Lebensqualitätsstudien hier die Jugendlichen selbst die Forschungsfragen entwickeln und dann andere Jugendliche befragen. „Dadurch erhoffen wir uns, zu ganz anderen Ergebnissen zu kommen, als wenn Erwachsene Jugendliche befragen", erklärt Keller. Außerdem sind auch die Themen, mit denen sich die Schüler in den inzwischen gegründeten Arbeitsgruppen beschäftigen, ganz andere, als man als Erwachsener erwarten würde. So beschäftigt sich eine Gruppe mit dem Thema Schlaf. Den Schülern ist aufgefallen, dass viele von ihnen schlecht schlafen. Jetzt wollen sie herausfinden, ob es anderen Schülern auch so geht und woran das liegt. Eine andere Gruppe befasst sich mit dem Thema Verkehr. Diese Schüler wollen unterschiedliche Verkehrswege der Schüler aufzeigen, einen Film darüber drehen und in den Verkehrsmitteln Umfragen durchführen. Denn der eine kommt nach der Fahrt mit der Seilbahn ganz entspannt in der Schule an, während der andere eine halbe Stunde im überfüllten Bus verbring n muss. Wieder eine andere Gruppe untersucht, ob die Jugendlichen wahrnehmen, wie sich Landschaft und Umwelt verändern. Ob die jungen Menschen überhaupt gut finden, dass immer mehr gebaut wird, Dörfer zusammenwachsen und Naturräume verdrängt werden, ist ihre Fragestellung. Eine Gruppe untersucht die Einstellung der Jugendlichen zum Euro. Für Keller sind es alles äußerst spannende Themen, von denen er nie gedacht hätte, dass sich Jugendliche damit befassen würden. Hinzu kommt noch, dass das Arbeiten in der Gruppe die jungen Burschen und Mädchen auch in ihren sozialen Kompetenzen stärkt. „Viele Lehrer sind erstaunt, wie der eine oder andere plötzlich aus sich herausgeht", sagt Keller. Das Projekt läuft noch ein weiteres Schuljahr. Dann sollen sich rund 200 Jugendliche an der Studie beteiligt haben. Eines steht aber schon heute fest: Die Ergebnisse dürften spannende Erkenntnisse liefern.