Mit dem "Zug der Erinnerung" nach Polen 150 Jugendliche aus Südtirol hatten vor wenigen Tagen die Gelegenheit, am internationalen Projekt "Zug der Erinnerung" teilzunehmen. Wichtigster Programmpunkt des Projektes war die Fahrt nach Polen mit der Besichtigung des jüdischen Ghettos in Krakau und des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Laura Rotolo von der 3 A-WS berichtet auf wfo.bz.it von ihren Erfahrungen bei der sechstägigen Reise nach Polen. Am Donnerstag, 26. Januar, ging es los. Von Bozen aus brach unsere aus 150 Südtiroler Jugendlichen bestehende Gruppe mit dem „Zug der Erinnerungen" in Richtung Polen auf. Am Mittwoch, 1. Februar, kehrten wir wieder zurück. Um 14.00 Uhr fand in Bozen eine letzte Versammlung statt. Vertreter des Landes Südtirol und der Organisation "Terra del Fuoco" hielten Reden im Palais Widmann. Anschließend machten wir uns auf die 20-stündige Zugfahrt nach Krakau. Insgesamt waren wir sechs Tage unterwegs. Wir besichtigten u.a. das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich leider auf den Rundgang durch das Krakauer Ghetto und auf den Besuch von Schindlers Fabrik verzichten. Am Abend gingen wir ins Theater. Natürlich immer passend zum Thema. Zum Programm gehörten auch Diskussionsrunden zu den Themen Extremismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Die Organisatoren legten auch großen Wert auf die Zweisprachigkeit. So wurde u.a. ein zweisprachiges Theaterstück aufgeführt. Rund 40 Prozent der 150 Südtiroler Teilnehmer waren deutschsprachig. Das von der Organisation „Terra del Fuoco" mit „Arciragazzi" und der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) organisierte Bildungsprojekt im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wurde vom Land Südtirol mitfinanziert. „Die Jugendlichen waren sehr berührt und führten angeregte Diskussionen zu den Themen Extremismus, Diskriminierung und Ausgrenzung", sagte Alessandro Huber, ein Begleiter. Immer wieder stellen wir uns die gleiche Frage: Wie konnte so etwas passieren? Die schrecklichen Orte des Geschehens selbst zu sehen und die Kälte am eigenen Leib zu spüren war eine ergreifende Erfahrung. Die Fahrt machte nachdenklich und brachte etwas Klarheit in die Geschichte. Das Schlimmste waren jedoch die unglaublichen Opferzahlen - es sind zu viele und zu große. Eines hat diese Fahrt bestimmt erreicht: Sie machte uns zu Zeugen, mit der Aufgabe die Menschen zum Nachdenken zu bringen.