WFO-Lehrer bei Flashmob Auch viele WFO-Lehrer beteiligten sich in Bozen am Flashmob, den die Gewerkschaft AGB CGIL initiiert hatte. An die 400 Lehrpersonen, alle in Schwarz gekleidet und mit einem weiß gebundenen Buch in der Hand, trafen sich kurz vor 12 Uhr am Kornplatz und hielten inne. Beim Läuten der Sirene streckten sie stillschweigend die Bücher eine Minute lang in die Höhe. Anschließend gingen die Demonstrierenden wieder ihre Wege. Recht Ungewöhnliches tat sich in der Bozner Altstadt am Samstag, 24. November, kurz vor Mittag. Langsam und bedächtigen Schrittes strömten hunderte schwarz gekleidete Menschen mit einem weiß eingebunden Buch in der Hand von allen Seiten in Richtung Kornplatz. Die Teilnehmer bewegten sich frei unter den Leuten, zitierten aus ihrem Buch, lasen laut in verschiedenen Sprachen oder gingen schweigend mit dem Buch umher. Als die jeden Samstag um 12 Uhr ertönene Sirene erklang, hielten die Schwarzgekleideten am Kornplatz plötzlich inne. Sie formierten eine Menschentraube und blickten schweigend in Richtung Palais Widmann, die Bücher offen über dem Kopf haltend. Nach dem Ausklingen der Sirene ertönte ein Pfiff. Die Schwarzgekleideten klappten ihre Bücher zu, erstarrten regungslos und verharrten eine Minute lang in Stille. Danach löste ich die Gruppe auf. Auch viele WFO-Lehrer nahmen an der ungewöhnlichen Protestkundgebung teil. Die Lehrerinnen und Lehrer demonstrierten gegen die geplanten Sparmaßnahmen der Landesregierung, die die Arbeitsbelastung der Lehrer weiter erhöhen. Eine Gruppe Jugendlicher des Realgymnasiums Bozen solidarisierte sich mit den Lehrern. Die Schülerinnen und Schüler und rollten ein Spruchband aus: "Pildung ist wiechtig" - hieß es dort. Auch ein WFO-Schüler der vierten Klasse mischte sich unter die Gruppe der Kundgebungsteilnehmer.In der Sparkassenstraße in Meran fand zur selben Zeit ein ähnlicher Lehrer-Flashmob statt. Im Bild unten einige WFO-Lehrer bei der Kundgebung. Das Flugblatt der Gewerkschaft CGILArbeitszeit & Arbeitsbelastung Die Unterrichtszeit macht lediglich 40% der Arbeitszeit aus (Unterrichtsvorbereitung, Sitzungen, Planung, Korrekturen, Elternkontakte, Aufsichten, Fortbildungen u.v.m. fallen durch den Rost). In Südtirol arbeitet eine Lehrperson im Durchschnitt 38 Wochenstunden über das ganze Jahr, inklusive unterrichtsfreie Zeit (Apollisstudie 2006 im Auftrag des Landes). 50-Minuten-Einheiten sind didaktische Maßnahmen zu Gunsten der Schüler/-innenIm europäischen Vergleich liegt die wöchentliche Unterrichtszeit in Italien im Durchschnitt, das Gehalt jedoch im unteren Drittel (OSZE-Studie). Die Arbeitsbedingungen in der Schule sind prekär, kein eigener Arbeitsplatz. Lehrer/-innen müssen sich Arbeitsgeräte und Materialien selbst finanzieren. Kürzungen Keine Anpassung der Löhne an die Inflation. weniger Ressourcen (z.B. unterrichtsbegleitende Veranstaltungen, Ausflüge, Projekte, Lehrfahrten, Öffnung der Schule, Aufholkurse). Diskrepanz zwischen Aufsichtspflicht und Vergütung. Aufkündigung der Sozialpartnerschaft Vertragsbestimmungen werden übergangen und per Gesetz aufgehoben, die Regeln werden während des Spiels verändert. Wir wollen unseren Bildungsauftrag erfüllen - die Qualität der Schule sichern und Arbeitsstellen erhalten Deshalb fordern wir:Öffentliche Anerkennung unserer ArbeitEinhaltung von VertragsbestimmungenAnerkennung und angemessene Entschädigung aller geleisteten ArbeitenBereitstellung eigener Arbeitsplätze und MaterialienAngleichung unserer Gehälter an die InflationGesicherte Pensionen