Zwei HOB-ler unter den Preisträgern Es war anscheinend ein guter Jahrgang, der im Juli 1993 an der HOB Bozen die Matura ablegte (Jg. 1974). Als zum Jahreswechsel 2012/13 der "Futura" Förderpreis an drei erfolgreiche Südtiroler Wissenschaftler im Ausland vergeben wurde, befanden sich gleich zwei HOB-ler dieses Maturajahres unter den Prämierten, Sylvia Kritzinger (Mitte) und Michael Grünberger (r.). Dritter Preisträger war Marjan Colletti. Der Bozner Michael Grünberger besuchte im Schuljahr 1992/93 die Klasse 5 C der Handelsoberschule, Sylvia Kritzinger aus Sterzing war in der Klasse 5 PD der Programmierer-Richtung eingeschrieben. Die Schule zählte damals insgesamt zehn Maturaklassen - es waren geburtenstarke Jahrgänge -, sechs in der Fachrichtung Verwaltung und vier in der Richtung Programmierer. Zudem gab es eine Abendschulklasse mit zwölf Schülerinnen und Schülern.Der Förderpreis "Futura"Aus 84 Bewerbungen hat die Jury die Politikwissenschaftlerin Sylvia Kritzinger aus Thuins bei Sterzing, den Architekten Marjan Colletti aus Bozen und den Juristen Michael Grünberger aus Völs am Schlern ausgewählt. Jeder Preisträger erhielt je 7.777 Euro. „Die Initiative ist ein Spiegel für die großartigen Leistungen junger Südtiroler im Ausland. Es freut mich sehr, die diesjährigen Preise an drei so helle Köpfe zu vergeben“, unterstrich Inga Hosp, Jury-Vorsitzende der Initiative „Futura – Förderpreis für junge SüdtirolerInnen im Ausland“, bei der Würdigung der diesjährigen Preisträger in Bozen. Michael Grünberger aus Völs Michael Grünberger lehrt und forsch im Bereich der Rechtswissenschaften. Nach der Oberschule an der HOB, dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Köln, dem zweiten juristischen Staatsexamen in Düsseldorf und einem Aufbaustudium in New York City entschied er, sich intensiv mit juristischen Themen auseinanderzusetzen und in die Forschung zu gehen. An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Köln folgten die Promotion zu einem urheberrechtlichen Thema und die Habilitation, worin er sich mit der Gleichbehandlung von Personen in der Rechtsordnung beschäftigte. Derzeit hat der Jurist einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschafts- und Technikrecht an der Universität in Bayreuth inne. Sylvia Kritzinger aus Sterzing In der Forschung und Lehre ist auch Sylvia Kritzinger aus Thuins bei Sterzing tätig. Kritzinger hat sich nach der Matura an der Handelsoberschule in Bozen für ein Studium im Bereich der Politikwissenschaft, Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien entschieden. Dann folgten gleichzeitig eine Forschungsassistenz am Trinity College in Dublin und das Doktorat in Wien. Die Politikwissenschaftlerin mit Fokus auf quantitative Methoden und Wahlforschung hat seit 2007 eine Universitätsprofessur an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien inne. Außerdem ist sie seit 2009 als Co‐Projektleiterin der „Österreichischen Nationalen Wahlstudie“ AUTNES für sämtliche Wählerbefragungen vor bzw. nach den österreichischen Nationalratswahlen verantwortlich. Eines ihrer beruflichen Ziele ist es daher, die „Österreichische Nationale Wahlstudie“ als Forschungsinfrastruktur zu verankern. Marjan Colletti aus Bozen. Marjan Collettis Weg führte vom Franziskanergymnasium in Bozen über Innsbruck, wo er sein Architekturstudium mit Auszeichnung abschloss, an die „Bartlett School of Architecture“ in London, wo er ein zwölfmonatiges Masterprogramm in „Architectural Design“ absolvierte. 2007 erlangte er den akademischen Grad des Ph.D. in „Digital Architectural Design and Theory“. Mittlerweile unterrichtet er seit über zwölf Jahren am University College London. Parallel dazu hat er an mehreren anderen Universitäten in Großbritannien gelehrt, hatte Gastprofessuren in den USA und Wien inne, und leitete Workshops in Taiwan, Paris, Oslo und Kopenhagen. Am 1. Januar 2012 wurde er zudem als Professor für Hochbau und konstruktives Entwerfen am Institut für experimentelle Architektur an die Universität Innsbruck berufen. Anlässlich der 2012 in London abgehaltenen Olympischen und Paralympischen Spiele gelang es Colletti, gemeinsam mit seinem Partner Marcos Cruz, mit dem er ein Design- und Architekturbüro in London führt, einen ausgeschriebenen Wettbewerb für sich zu entscheiden und das Projekt „Alga(e)zebo“, einen Pavillon, zu bauen. Die Preisverleihung in Bozen. Ziele der Initiative Die jeweiligen Preise wurden von den Trägern der Initiative „Futura – Förderpreis für junge SüdtirolerInnen im Ausland“ an die drei Preisträger überreicht: für die Athesia und die Tageszeitung Dolomiten von Cristina Ferretti, für die Stiftung Südtiroler Sparkasse von Präsident Gerhard Brandstätter, für die Spezialbier-Brauerei-Forst von Alexander von Egen, für die Lebensmittelkette Despar von Direktor Robert Hillebrand und für den Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) von Präsident Walter Meister. Partner der „Futura – Förderpreis für junge SüdtirolerInnen im Ausland“ sind die Europäische Akademie Bozen (EURAC) und der Verein „Südstern – das Netzwerk für Südtiroler im Ausland“. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Südtiroler, die sich im Ausland bzw. außerhalb der Region beruflich profilieren, weiterbilden und spezialisieren, finanziell und ideell zu unterstützen. (stol.it) Sylvia Kritzinger Professur für Methoden der Sozialwissenschaften an der Fakultät für Sozialwissenschaften Lebenslauf: geboren 1974 in Bozen, ItalienStudium der Politikwissenschaft, Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien1993 Matura an der Handelsoberschule "H. Kunter" Bozen1997–1999 Hochschullehrgang für Markt- und Meinungsforschung, Universität Wien1998 Magisterium, Diplomarbeit zum Thema "Die Öffentlichkeitsarbeit der Lega Nord auf ihrem Weg zur Unabhängigkeitserklärung am 15. September 1996"1998–2000 Tutorin am Institut für Staatswissenschaften, Universität Wien1998–2000 Postgraduate-Scholarin am Institut für Höhere Studien, Wien, Abteilung Politikwissenschaft1998–2002 Doktoratsstudium der Politikwissenschaft, Universität Wien, Dissertation zum Thema "Die Legitimität und Bewertung der Europäischen Union in Italien: politische und ökonomische Faktoren"2000 Studienassistentin am Institut für Staatswissenschaften, Universität Wien2000 TMR-Kandidatin des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB), Abteilung "Institutionen und Sozialer Wandel"2001–2002 TMR-Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Trinity College Dublin, Abteilung Politikwissenschaft2002–2003 Lehrbeauftragte (Lecturer) am Trinity College Dublin, Abteilung Politikwissenschaft2003–2007 Assistenzprofessorin am Institut für Höhere Studien, Abteilung Politikwissenschaft2003–2004 Expertin in der EU-Arbeitsgruppe "Research Infrastructure in Social Sciences and Humanities"2004 Expertin für das Belgische Föderale Forschungspolitikbüro für die ex-post-Evaluierungen von Forschungsberichten2004 Gastprofessorin an der Donauuniversität Krems2004–2005 Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft2005–2006 Lektorin am Institut für Staatswissenschaften, Universität Wien2006 Vorstandsmitglied des Programms "Quantitative Methoden der Sozialwissenschaft (QMSS)" der European Science Foundationbis August 2007 Assistenzprofessorin am Institut für Höhere Studien, Abteilung Politikwissenschaftseit September 2007 Professur für Methoden der Sozialwissenschaft am Fakultätszentrum für Methoden der Sozialwissenschaft, Universität Wien Forschungsschwerpunkte: *Quantitative Methoden der Sozialwissenschaft*Europäische Integration, EU-Demokratie, Repräsentation und Partizipation*Öffentliche Meinung und Europäische Identität*Politische Parteien und Europäisierung Michael Grünberger Geboren 1974 in Bozen/Südtirol 1993 Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife (esame di maturità) an derHandelsoberschule Bozen 1994-1998 Studium der Rechtswissenschaften an derUniversität zu Köln 1999 Erstes Juristisches Staatsexamen 1999-2000 wiss. MA am Seminar für Deutsches Recht derUniversität zu Köln 2000-2002 Rechtsreferendar (u. a.OLG Köln,Mayer, Brown, Rowe & Maw, New York City) 2002 Zweites Juristisches Staatsexamen 2003-2004 wiss. MA am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Gewerblichen Rechtsschutz, Prof. Dr. Steinbeck 2004-2005 LL.M. an derNew York University School of Law; Artur T. Vanderbilt-Stipendiat, DAAD-Stipendiat 2005 Promotion (Das Interpretenrecht,Download) seit 2005 wiss. MA am Institut für Gewerblichen Rechtsschutz derUniversität zu Köln 2006 Verleihung des 1. Preises des CBH-Promotionspreises der Rechtswissenschaftlichen Fakultät derUniversität zu Kölnfür hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der Dissertation März/April 2008: Visiting Scholar an derFordham University School of Law, New York, NY Ab 10/2008: DFG-Habilitationsstelle zum Projekt "Personale Gleichheit. Der Grundsatz der Gleichbehandlung im Zivilrecht" SS 2011: 1. Listenplatzpari passu für die W 3-Professur für Privatrecht und Recht der Gleichstellung an der Universität Mannheim. SS 2011: Habilitation an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln und Verleihung der Lehrbefugnis für Bürgerliches Recht, Deutsches, Europäisches und Internationales Wirtschafts- und Immaterialgüterrecht, Rechtstheorie, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung WS 2011/12: Lehrstuhlvertretung an der Universität Heidelberg SS 2012: Vertretung desLehrstuhls für Bürgerliches Recht, Wirtschafts- und Technikrecht an der Universität Bayreuth SS 2012: Ruf auf eine W3-Professur für Bürgerliches Recht, Wirtschafts- und Technikrecht an der Universität Bayreuth SS 2012: Ruf auf die Stelle eines Universitätsprofessors für Bürgerliches Recht und Grundlagen der Rechtswissenschaft an der Universität Innsbruck SS 2012: 1. Listenplatz für die W3-Professur für Bürgerliches Recht, Internationales Wirtschaftsrecht und ein Grundlagenfach an der Universität Rostock ab 08.2012: Professor fürBürgerliches Recht, Wirtschafts- und Technikrecht, Universität Bayreuth