MINT-Fächern gehört die Zukunft 230 Absolventen der vierten und fünften Klassen - unter ihnen nicht weniger als 110 WFO-Schüler - nahmen an der diesjährigen MINT-Tagung an der Uni Bozen teil. Bei der groß angelegten Werbeveranstaltung für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik erhielten die Schüler Informationen über die Ausbildungsmöglichkeiten und die großen Arbeitschancen in diesem Bereich. Im Bild vier Schülerinnen der 5 A-WS, Sarah Amort, Mara Kritzinger, Anna Lantschner und Julia Plattner (v. l.). Als MINT-Fächer werden Unterrichts- und Studienfächer der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik bezeichnet. Um auf die Bedeutung dieser Fächer für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung hinzuweisen und das Interesse der Jugendlichen an diesen Bereichen zu wecken, lud die Landesabteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung am 25. Oktober zum dritten MINT-Tag an die Uni Bozen. 230 Schülerinnen und Schüler aus allen Teilen Südtirols nahmen das Angebot wahr. Der große Hörsaal wies aber auch viele leere Plätze auf. Allein die WFO Bozen stellte fast die Hälfte der Teilnehmer. "Ich hätte mir schon einige Klassen mehr erwartet", meinte eine etwas enttäuschte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Rektor Walter Lorenz legte insbesondere den Mädchen nahe, verstärkt MINT-Studien zu ergreifen. "Es ist leider seit jeher so, dass sich fast ausschließlich Buben den technischen Studien und Berufen zuwenden. Den Mädchen gehört der soziale Bereich. Und das sollten wir versuchen zu ändern", sagte der Uni-Professor aus Deutschland. Für Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur ist "Bildung in MINT-Fächern Kernbestand nachhaltiger Innovationskraft". Sie eröffnete den MINT-Tag gemeinsam mit Handelskammer-Präsident Michl Ebner und Rektor Walter Lorenz und bezeichnete den MINT-Bereich dabei als "unverzichtbaren Bestandteil des Bildungssystems auf allen Ebenen". Es sei angebracht, so die Bildungslandesrätin, im Rahmen der Studien- und Berufsorientierung für den MINT-Bereich besonders zu sensibilisieren, auch deshalb, weil dieser Bereich bessere Beschäftigungschancen biete. Der Mangel an MINT-Fachkräften wird beispielsweise in der Neuen Zürcher Zeitung als Grund für einen Wohlstandsverlust angeführt. Daher sei eine Trendwende in der Bildungspolitik notwendig. Zuversichtlich stimmten Landesrätin Kasslatter Mur die aktuellen Inskriptionszahlen an den österreichischen Universitäten. Dort wurde zuletzt ein leichter Anstieg von neu eingeschriebenen Studierenden in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern verzeichnet. Sehr beeindruckt zeigten sich die Schüler der 5 A-WI von den Ausführungen von Karl Manfredi (im Bild), Geschäftsführer der Brennercom AG.Das erste der zwei rund halbstündigen Auftaktreferate hielt der Südtiroler Arzt Peter P. Pramstaller, der zum Thema "Von Genen, Fruchtfliegen und Gesundheit" sprach. "Wer versteht wie Krankheiten entstehen, kann sie eines Tages auch heilen", meinte Pramstaller. Der zweite Vortrag der Technikerin Francesca Monti von der Berufsfeuerwehr Bozen trug den Titel "Il pericolo è reale, la paura è una scelta." Für die begleitenden Lehrpersonen gab es in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, sich mit Universitätsprofessoren und Dozenten über MINT-Themen und MINT-Aktivitäten auszutauschen. Über ein Dutzend Lehrer nahmen dieses Angebot wahr, bei dem unter anderen Franz Pauer vom Institut für Fachdidaktik der Universität Innsbruck Impulse gab. Auch Michael Messner, Thomas Mulser, Thomas Eccel und Max Elia Schweigkofler (v. l.) von der 5 A-WS nützten die Gelegenheit, Informationen über die MINT-Fächer einzuholen. Luca Mossini im Kreis seiner Mitschülerinnen der 5 C-WS, Sofia Andergassen, Maria Kuppelwieser, Manuela Viehweider, Andrea Sparer und Miriam Putti (v. l.). Das Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung hatte sich auch heuer wieder bemüht, für die zwei Einleitungsreferate und die vier anschließenden Workshops hochkarätige Referenten zu finden. Insbesondere beim Workshop Informatik ist dies auch gelungen. "Äußerst interessant, lehrreich und auch unterhaltsam", meinte etwa Philipp Scomparin von der 5 A-WS. Zum Abschluss gab es für die Teilnehmer des Treffens ein erlesenes Buffet, das aber nicht mehr alle genießen konnten. Die Eröffnung des Essens wurde leider zu lange hinausgezögert. Viele Schüler verließen die Uni kurz vor 13 Uhr nach einigem Warten - etwas enttäuscht an den reich gedeckten Tafeln vorbeischreitend - in Richtung Bus- und Zugbahnhof.