"Mit Werten müsst ihr punkten" "Mit Werten müsst ihr punkten", sagte Thomas Moriggl (im Bild), der Chef der Jungunternehmer im Südtiroler Unternehmerverband, zu den 140 Maturanten, die in der Aula Magna an der traditionellen WFO-Tagung zur Berufsorientierung teilnahmen. "Solche Werte sind u.a. Respekt, Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, Loyalität, Toleranz und vor allem Verantwortung und Vertrauen." Der Chef der Jungunternehmer, aufgewachsen in Burgeis und wohnhaft in Naturns, wollte den Schülerinnen und Schülern sein eigenes Zeugnis aus dem Jahr 1998 nicht verheimlichen. "Zwei Sechser und viele Siebener. Ich war ein durchschnittlich guter Schüler, lediglich in Turnen hatte ich eine Zehn. Im späteren Leben und insbesondere in der Berufswelt zählt das aber nur mehr bedingt. Da müsst ihr eure besonderen Eigenschaften und Tugenden entwickeln, um erfolgreich und zufrieden zu sein. Die Fachkompetenz sollte auf einem soliden Fundament stehen, und dann möchte ich euch vor allem zwei Werte besonders ans Herz legen: Verantwortung und Vertrauen. Auch bei der derzeitigen Wirtschaftskrise spielt das Vertrauen eine große Rolle. Es handelt sich um eine Krise des fehlenden Vertrauens." Thomas Moriggl zeigte den Maturanten sein Schulzeugnis aus dem Jahr 1998. Der Rittner Günther Plattner, Chef der Firma Mountain Spirit, brach eine Lanze für die Selbstständigkeit: "Ich war 16 Jahre lang Angestellter bei einer großen Sportbekleidungsfirma. Dann habe ich den Schritt zur Selbstständigkeit gewagt. Und ich muss sagen, diese Entscheidung hat mir Riesenvorteile gebracht. Man arbeitet viel mehr, mindestens 60 Stunden pro Woche, aber man ist immer für sich selbst verantwortlich. Es ist nicht für jeden das Richtige, aber ich kann es nur empfehlen. Drei gute Ratschäge möchte ich allen, die sich für die Selbstständigkeit entscheiden, mit auf den Weg geben. Macht Erfahrungen im Ausland, lernt andere Kulturen, Methoden und Abläufe kennen. Weiters solltet ihr zumindest in zwei, drei verschiedenen Bereichen Erfahrungen sammeln. Und als Drittes: Schaut, dass die finanziellen Ressourcen zumindest für zwei Jahre reichen." Günther Plattner von Mountain Spirit. Stephan Innerhofer, Verantwortlicher für die Personalentwicklung in der Südtiroler Sparkasse, berichtete u.a. über die Ausbildung zur Bankkauffrau bzw. Bankkaufmann am größten Südtiroler Bankinstitut: "Wir haben derzeit 140 Fililalen mit 1300 Mitarbeitern und 33 Lehrlingen. Insgesamt nehmen pro Jahr im Schnitt 25 Maturanten die Lehre als Bankkauffrau bzw. Bankkaufmann in Angriff. Diese Ausbildung dauert drei Jahre und beinhaltet 20% Schule und 80% Arbeit. Die Lehrlinge erhalten dabei einen Lohn von rund 1200 Euro. Die Zeiten sind derzeit aber schwierig. Die älteren Mitarbeiter arbeiten immer länger, und für die Jungen wird es zunehmend enger.Großen Wert legt Innerhofer auf die Beherrschung der beiden Landessprachen: "Das ist eine Grundvoraussetzung. Aber auch Ortsungebundenheit, Flexibilität, Kundenorientierung, Initiative, Belastbarkeit, Outfit und EDV-Kenntnisse sind wichtig." Stephan Innerhofer von der Südtiroler Sparkasse. Mario Burg und Marco Unterhofer stellten den Schülerinnen und Schülern die Uni Bozen vor. "An die 50 WFO-ler haben sich im vergangenen Jahr für ein Studium an der Uni Bozen interessiert", berichtete Burg. "Wir sind eine dreisprachige, international ausgerichtete Uni mit fünf Fakultäten und Sitzen in Bozen, Brixen und Bruneck. Derzeit kommen 17% der Studenten aus dem Ausland, dazu 28% der Dozenten. 80% der Absolventen haben ein Jahr nach Studienabschluss einen Job." Die Schüler der acht fünften Klassen nahmen an der Veranstaltung in der Aula teil. Für die Südtiroler HochschülerInnenschaft ergriff Laura Speicher das Wort. "Die sh übt Beratungstätigkeit aus, ist Interessensvertretung und organisiert auch kulturelle Veranstaltungen. Derzeit hat die sh Außenstellen in Innsbruck, Salzburg, Wien, Graz, Trient, Padua und Bologna", erzählte die sh-Mitarbeiterin aus Siegburg in Deutschland. Frieda Viertler von der Südtiroler Sparkasse und Thomas Moriggl.