70% Streikbeteiligung an der WFO "An der WFO Heinrich Kunter hatten wir eine Steikbeteiligung von 70,6 Prozent", sagt Dir. Ralf Stefan Troger zur Arbeitskampfmaßnahme des Lehrpersonals am 10. Dezember 2021. Landesweit - und auch auf Staatsebene - war an diesem Tag ein Streik des Lehrpersonals der staatlichen Schulen ausgerufen worden. Die große Beteiligung wirkte sich an der WFO stark auf das Unterrichtsgeschehen aus. In 16 der 36 Klassen fiel der gesamte Unterricht aus, die restlichen 20 Klassen hatten entweder 2, 3, 4 oder 5 Stunden Unterricht. Im Bild das Südtiroler Landhaus am Silvius Magnago Platz. "16 der 36 Klassen wurden bereits bei Unterrichtsbeginn um 7:50 Uhr nach Hause geschickt", berichtet Dir. Troger. "20 Klassen hatten in der 1. Stunde Unterricht. In der 2. Stunde waren es noch 17 Klassen, in der 3. Stunde noch 11, in der 4. Stunde 9, und in der 5. Stunde waren noch fünf Klassen anwesend. Die 6. Stunde entfiel in allen Klassen." "Ein großer Dank gilt dem Team des Sekretariats, das gemeinsam mit der Schulführung bereits in der 1. Stunde den Stundenplan für den ganzen Tag erstellte und versandte. Es ist gelungen, allen Lehrpersonen, die zur Arbeit gekommen sind, eigene Klassen zuzuteilen, so dass in den verbliebenen Unterrichtsstunden sinnvoller Unterricht garantiert werden konnte", so Dir. Troger. Gründe für den Lehrerstreik am 10. Dezember Aufruf zum Streik Die Bezahlung des Lehrpersonals ist in Italien im europäischen Vergleich sehr niedrig. Aber auch auf Landesebene wird die seit Jahren versprochene Gleichbehandlung mit den Landesbediensteten nicht umgesetzt. Dies bedeutet, dass wir mehr als 2.000 Euro im Jahr weniger verdienen als unsere Kollegen im Landesdienst. Aus diesen Gründen rufen die Schulgewerkschaften am Freitag. 10. Dezember zum Streik auf! Die „Inflationsanpassung“ der ersten beiden Teilverträge betrug nur 0,4 bzw. 0,7 %, obwohl die Inflation bei mittlerweile bei 2,8 % liegt. Der IT-Bonus ist völlig unzureichend und die Landesregierung weigert sich nach wie vor, die „carta del docente“ von jährlich 500 Euro, ein Betrag, den alle Lehrpersonen in Italien seit 2015 zum Ankauf von pädagogischem und digitalem Material beziehen, auch dem Bildungspersonal in Südtirol auszuzahlen. Wir fordern die Angleichung der Gehälter an jene des Landespersonals, die Einführung der „carta del docente“ in Südtirol, die Zuweisung von ausreichend Geldmitteln auf staatlicher und lokaler Ebene für die Vertragsverhandlungen! Die LehrerInneninitiative ruft deshalb das Bildungspersonal zum Streik auf! Die Gewerkschaften planen für Freitag, 10. Dezember eine gemeinsame Kundgebung, an der sich viele Lehrpersonen beteiligen sollten! Fulterer PeterNiederwieser MonikaThomas BrachettiSabine DalvaiAnny TauberVerdorfer Martha Der Streikaufruf des ASM Liebe Kolleginnen und Kollegen, Lange Jahre haben die Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen staatlicher Art auf eine Angleichung ihrer Gehälter gewartet und insbesondere in der Zeit der pandemiebedingten Beschränkungen mit großem Einsatz für die Schule gearbeitet. Mit großer Geduld wurden auch die mehrmaligen ebenfalls der Pandemie geschuldeten Verschiebungen der Vertragsverhandlungen hingenommen. Nun zeigt sich aber, dass auch im derzeit zur Diskussion stehenden Haushaltsvoranschlag der nächsten drei Jahre nur ein Bruchteil dessen vorgesehen wird, was zu einer Angleichung der Gehälter notwendig ist. In diesem Sinne ist der Vorstand des ASM der Auffassung, dass die Zeit für einen eindeutigen Protest reif ist. Nur eine massive Streikbeteiligung und ein großer Zusammenhalt unserer Berufsgruppe in dieser Frage kann zum Erfolg führen. Daher fordern wir euch auf, euch an dem landesweiten Streik am 10. Dezember 2021 möglichst vollzählig zu beteiligen, um diese ureigenen Anliegen unserer Berufsgruppe bestmöglich zu Gehör zu bringen. Für den Vorstand des ASMChristoph BurattiASM-Vorsitzender