Applaus für die Poesie Vor kurzem hatten die dritten Klassen das Vergnügen, bei einer besonderen Autor:innenlesung dabei zu sein: Eeva Aichner, preisgekrönte Poetry Slammerin aus Bruneck, nahm die Schüler:innen mit in ihre Welt aus Worten, Rhythmen und Gefühlen. Die Veranstaltung fand auf Einladung der Mediathek statt und war Teil der Autor:innenlesungen der SAAV. Wer jetzt denkt, Poesie sei trocken und staubig, lag weit daneben. Eeva Aichner ist keine klassische Dichterin mit Federkiel und Kerzenschein. Sie ist eine moderne Wortkünstlerin, die die Sprache liebt und lebt. Schon mit ihren ersten Sätzen zog sie das Publikum in ihren Bann. Ihre Texte sind mal leicht, mal tiefgründig, oft überraschend – und immer authentisch. Besonders spannend fanden die Schüler:innen die Einblicke in die Welt des Poetry Slams. Frei texten, keine Hilfsmittel wie Musik oder Requisiten – das sind die Regeln. „Am Ende zählt der Applaus des Publikums. Es ist fast wie eine sprachliche Mutprobe,“ erklärte Aichner mit einem Augenzwinkern. Neben ihrem Vortrag blieb auch Raum für Fragen, die Aichner geduldig und humorvoll beantwortete. Wie entsteht ein Text? Was macht ihn gut? Und was, wenn die Worte einfach nicht fließen wollen? Ihre Antworten waren ehrlich und motivierend. Schreiben sei kein Hexenwerk, sondern vor allem Übung. „Manchmal braucht es Jahre, bis ein Text fertig ist,“ erzählte sie und las einen Auszug aus „Hey Wind“, einem ihrer ersten Werke: „Hey Wind, jetzt kann ich dich hören. Lass uns hierbleiben, wo uns die anderen nicht stören. Ich habe ja so viele Fragen, ich weiß gar nicht, was ich eigentlich sagen soll...“ Spätestens hier wurde klar, dass Aichner nicht nur von ihrer Kunst spricht – sie lebt sie. Am Ende der Lesung herrschte eine besondere Stimmung. Es war still, aber nicht aus Langeweile, sondern aus Faszination. Die Schüler:innen hatten nicht nur einer Künstlerin zugehört, sondern selbst Lust bekommen, zur Feder oder Tastatur zu greifen.