Der Ginkgo - unkompliziert, resistent und in aller Welt beliebt
Der Ginkgo ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen, und wird daher auch als "Lebendes Fossil" bezeichnet.
Der Baum wurde von holländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt. Zum Jahrtausendwechsel erklärte das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ den Ginkgo zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum "Baum des Jahrtausends".
Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, das heißt, dass er im Herbst seine Blätter abwirft. Er kann 1000 Jahre und älter werden und Wuchshöhen von bis zu 40 Metern erreichen. Ein Exemplar aus Korea besitzt eine Höhe von 64 Metern.
Der junge Baum wächst meistens schlank und auffallend gerade in die Höhe. Sein Umriss ist pyramidenförmig und er ist nur spärlich beastet. Dies ändert sich zunehmend beim älteren Baum ab 25 Jahren, dessen Äste sich immer mehr in die Waagerechte bewegen und so eine ausladende, mächtige Baumkrone bilden können.
Der Ginkgo weist eine hohe Resistenz gegenüber Krankheiten und Herbivoren auf, keine Einzelspezies wird für sich allein als Bedrohung erachtet. Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien oder Viren sind nur im Keimlingsstadium oder bei sehr geschwächten Pflanzen zu beobachten.
Der Ginkgo fand ab etwa 1000 n. Chr. in ganz Ostasien als Tempelbaum Verbreitung und gelangte dabei nach Korea und Japan. Von dort aus aus kamen die ersten Ginkgo-Pflanzen um 1730 nach Europa und wurden im botanischen Garten der Universität Utrecht in den Niederlanden aufgezogen.
1754 gelangten Exemplare von Utrecht nach England, 1784 in die USA. Heute stellt der Ginkgo in den meisten gemäßigten Zonen eine wichtige und gute Alternative zu anderen Straßen- und Parkbäumen dar und wird auch sehr gern angepflanzt.
Aufgrund seiner Resistenz gegen Schädlingsbefall und seiner Anspruchslosigkeit wird der Ginkgo inzwischen weltweit als Stadtbaum angepflanzt. In vielen europäischen Städten hat langjährige Kultur als Straßenbaum gezeigt, dass er resistent gegen Autoabgase und Streusalz ist, in jungen Jahren allerdings auch empfindlich gegen Frost.
Der Ginkgo erträgt Temperaturen von bis zu −30 °C und wächst sowohl auf sauren wie alkalischen Böden, wobei bei ersteren meist ein schlechteres Wachstum zu erkennen ist. Besonders beliebt ist der Ginkgo vor allem auch wegen seiner gelben Herbstfärbung.
|