In der Aula im Außensitz stellte Astrid Kofler ihr neues Buch „SehnSucht“ vor. Im Mittelpunkt stehen insbesondere legale Drogen wie Alkohol und Nikotin – und die oft unterschätzte Suchtgefahr. Eingeladen wurde die Autorin von der AG Umwelt- und Gesundheitserziehung gemeinsam mit der AG Mediathek.
Gleich zu Beginn erklärte die Autorin, dass „Sucht“ nicht von „suchen“ komme, sondern vom Wort „Seuche“ und somit eine Krankheit sei. Im Grunde betreffe uns das Thema alle, denn es gibt verschiedene Süchte wie Alkohol, Medikamente, Drogen oder Glückspiel, aber auch Essstörungen, Kauf- oder Sportsucht und auch jene, die selbst nicht „süchtig“ sind, kennen betroffene Personen.
Astrid Kofler führte viele Gespräche mit Betroffenen, aber auch mit Fachkräften und Therapeuten und zeigt in ihrem Buch, welche Auswege es geben kann, wie z.B. die Sucht auf etwas umzupolen, das Freude bereitet und nicht schadet. Es gibt verschiedene Organisationen und Einrichtungen, welche Unterstützung bieten wie „Hands“, „La strada/der Weg“ , „Bad Bachgart“ oder der Dienst für Abhängigkeitserkrankungen.
In eindringlichen Passagen schildert Kofler das Leben von Menschen, deren Alltag von scheinbar harmlosen Gewohnheiten geprägt ist. „Alkohol und Zigaretten sind gesellschaftlich akzeptiert – genau das macht sie so tückisch“, sagte die Autorin. So liest sie unter anderem Auszüge aus den Schilderungen einer jungen Abhängigen, welche bereits mit 13 getrunken hat und mit 17 schließlich Kokain konsumierte. Sie brach die Schule ab und landete letztendlich auf der Straße.
Erst als sie ganz unten angekommen war, wurde ihr klar, dass sie so nicht leben wollte und sie entschied sich Hilfe anzunehmen und sich in Behandlung zu begeben. Jetzt muss sie sich ein neues Leben aufbauen, fängt von vorne an. Und es ist schwierig Arbeit und neue Freunde zu finden, wobei sie bestimmte Gegenden meidet, welche triggern. Jetzt weiß sie, dass die Suchtmittel ihr Leben schwieriger und nicht einfacher gemacht haben.
Die Lesung bot Denkanstöße und Raum für Austausch. Koflers Werk versteht sich als Appell für mehr Bewusstsein im Umgang mit Suchtmitteln.