Politische Bildung hautnah erlebt

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Kürzlich saßen zwei Klassen der WFO.bz dort, wo sonst über Bauprojekte, Verkehrspläne und Stadtbudgets entschieden wird: mitten im Bozner Gemeinderatssaal. Denn nach der Verleihung des ÜFA-Gütesiegels im Raiffeisenhaus machten die 4A-WM und die 4B-WI einen kurzen Abstecher ins politische Herz der Stadt.

Der Saal selbst beeindruckt durch klare Linien, hölzerne Schlichtheit und eine Ruhe, die sonst eher von konzentrierten Debatten als von Schüler:innen geprägt ist. Doch an diesem Vormittag waren es nicht die Stadträt:innen, sondern die WFO-ler, die auf den ledernen Sesseln Platz nahmen - sogar auf jenem des Bürgermeisters.

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Dass Politik nicht nur ein Fernsehprogramm oder ein Schlagwort ist, sondern konkrete Arbeit, zeigte Prof. Christoph Buratti in seinem kurzen Vortrag. Der Gemeinderatspräsident und Lehrer an der WFO.bz erklärte ausführlich, wie sich der Gemeinderat zusammensetzt, mit welchen Aufgaben er sich beschäftigt und warum Diskussionen manchmal länger dauern als gedacht.

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Die Schüler:innen hörten konzentriert zu. Vielleicht lag es an der Atmosphäre des Raumes - oder an der seltenen Gelegenheit, Demokratie nicht als Theorie, sondern als gelebten Alltag zu erleben. Der Besuch war kurz, aber eine gelungene Abwechslung. In der Politik gehe es nicht um perfekte Lösungen, sondern oft um tragfähige Kompromisse, sagte Buratti. Ein Satz, der zwischen Mikrofonen und Abstimmungsknöpfen plötzlich mehr Gewicht hatte als im Klassenzimmer.

Nach einer halben Stunde geht die Saaltür wieder zu. Was bleibt, ist ein seltener Blick hinter die Kulissen einer Institution, die sonst vor allem in den Nachrichten auftaucht.