Zwar ist nicht alles möglich, wenn die Schulen geschlossen sind, dennoch konnte der bekannte Journalist, Buchautor und Dokumentarfilmer Christoph Franceschini gewonnen werden, um sein neues Buch „Geheimdienste, Agenten, Spione: Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächte“, welches im Dezember erschienen ist, zu präsentieren. Die Bibliothek hatte den Buchautor eingeladen. An der Videokonferenz nahmen neben zahlreichen Lehrpersonen sieben Klassen teil. Im Bild (oben rechts) der Autor mit den Organisatoren Prof. Eva Gratl und Prof. Günther Pinggera.
Fast eine Stunde lang referierte der Autor und beantwortete die Fragen. Geheimdienste sind- so Franceschini- ein anerkannter Zweig der Zeitgeschichte. Warum sind sie notwendig? Wie operieren sie? Wie gestaltet sich ihr Spielraum? Vor allem: Warum lässt sich jemand vom Geheimdienst anheuern?
Die Aussagen gaben einen sehr vertieften Einblick nicht nur in die lange Recherchearbeit des Autors, sondern auch in die vielen Aspekte des Nachrichtendienstes.
Die Geschichte Südtirols in den fünfziger und sechziger Jahren mit Militärspionage und mit den Attentaten waren auch Thema der Buchvorstellung. Franceschini ist einer der wenigen, die für dieses umfangreiche Buch Zugang zum Archiv des Bundesnachrichtendienstes bekommen haben.
Attentäter oder Freiheitskämpfer, Verräter oder Held? Das Thema ist vielschichtig und Franceschini hat zu den beiden Begriffen und zur Einschätzung der Anschläge in Südtirol eine klare Meinung. Auch wie wichtig die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist, vermittelte er den Teilnehmenden. So forderte er auch die Schulen auf, Zeitzeugen einzuladen, um über historische Ereignisse nicht ein vorschnelles Urteil zu fällen.
Es war eine spannende Stunde mit vielen neuen Informationen, auch über Intrigen, neue Identitäten und die Grauzonen des Geheimdienstes.