Über eine besonders interessante Stunde durften sich kürzlich die Schülerinnen und Schüler der 5 B-WM im Außensitz freuen. Florian Kronbichler, seit drei Jahren Mitglied der Römischen Abgeordnetenkammer, berichtete den Maturanten in eindrucksvollen Worten über seine Arbeit in Rom und erzählte von seinem Leben als Politiker in der ewigen Stadt. Die Schüler, die sich sehr interessiert und aufmerksam zeigten, erhielten News und Infos aus erster Hand über die Arbeit im Palazzo Montecitorio.
Der aus Reischach stammende und in Bozen wohnhafte Florian Kronbichler (64) arbeitete vor seiner Zeit als Politiker als Journalist. Bis 1988 war er Redakteur beim ehemaligen "Blatt für deutsche Leser" der Tageszeitung "Alto Adige". Dann wechselte er zum Südtiroler Wochenmagazin "ff", dessen Chefredakteur er von 1993 bis 2000 war. In den darauffolgenden Jahren bis zu seiner Parlamentskandidatur betätigte er sich hauptberuflich als freier Journalist, vor allem für die "Südtiroler Tageszeitung" aber auch für die Lokalseiten des "Corriere della Sera".
Bei den Parlamentswahlen im Februar 2013 schaffte der Grünen-Politiker bei seinem ersten Antreten auf der Liste von Sinistra Ecologia Libertà überraschend den Sprung in die italienische Abgeordnetenkammer. Aufgrund des Mehrheitszuschlags für die siegreiche Mitte-links-Parteienkoalition (der auch die Liste Sinistra Ecologia Libertà angehörte) konnte er auf regionaler Ebene ein Mandat erringen.
Kronbichler ist der erste deutschsprachige Parlamentsabgeordnete in Rom, der nicht der SVP angehört. Für die Südtiroler Grünen ist er der zweite Parlamentsabgeordnete in ihrer Geschichte nach Rechtsanwalt Gianni Lanzinger (1987).
Der Palazzo Montecitorio, seit drei Jahren Arbeitsplatz von Florian Kronbichler.
Auf seiner Facebook-Seite zeigte sich der Abgeordnete der SEL sichtlich beeindruckt vom einstündigen Besuch in der Maturaklasse:
"Parlamentsschule: Wer im Parlament ist, hat davon was zu erzählen. Das muss sich die Rechts- und Wirtschaftslehrerin Michi Dejori von der Wirtschaftsfachoberschule Bozen gedacht haben und lud mich zu dem Zwecke in ihre Maturaklasse. Es war eine unterhaltsame Stunde heut vormittag. Schülerinnen und Schüler baten nach der Parlamentsstunde, ich solle gleich noch eine anfügen; die Lehrerin meinte, an mir sei ein Lehrer verloren gegangen. Fazit: Ich kann so übel nicht gewesen sein. Herzlich Dank!",schreibt der Abgeordnete auf seiner Seite.
Prof. Michaela Schalk Dejori, Florian Kronbichler und Ehefrau Prof. Rosmarie Spornberger (v. l.).
Der Bericht von Marion Mitterstätter (5 B-WM)
Nach Anregung eines Mitschülers lud Frau Prof. Michaela Schalk Herrn Florian Kronbichler zu uns in die Klasse ein.
Nachdem wir das italienische Parlament im Rahmen des Rechtskundeunterrichts behandelt hatten, sollte uns der Südtiroler Abgeordnete etwas über das Dasein als Politiker hinter den Kulissen erzählen.
Zu Beginn erklärte er uns, wie er anlässlich der Parlamentswahlen vom Februar 2013 auf der Parteiliste der SEL (Sinistra Ecologia Libertà) seinen Sitz in der italienischen Abgeordnetenkammer erhielt.
Anschließend ging er auf das Alltagsleben eines Abgeordneten ein und erzählte uns von seinen Erfahrungen in Rom. Dies tat er in einer sehr anschaulichen und unterhaltsamen Art und Weise, sodass alle gespannt seinen Worten zuhörten.
Am Ende der knappen Stunde nahm sich Kronbichler noch die Zeit, einige Fragen der Schüler und Lehrpersonen zu beantworten.