Französisch/Spanisch schon ab der 1. Klasse

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Die Hartnäckigkeit des Lehrerkollegiums und der Schulleitung der WFO Bozen hat sich am Ende doch bezahlt gemacht. Ab dem Schuljahr 2016/17 kann in der Fachrichtung Wirtschaft und Sprachen bereits in der ersten Klasse mit der vierten Sprache (Französisch oder Spanisch) begonnen werden. Nachdem das Ansuchen der WFO Bozen im letzten Jahr noch abgelehnt worden war, kam nun nach weiteren Interventionen und Abklärungen ein positives Gutachten von Seiten des Schulamts. Schulamtsleiter Peter Höllrigl schreibt in seiner Aussendung, dass das Ansuchen um die Einführung von zwei Unterrichtsstunden in der 2. Fremdsprache in den ersten Klassen WS für gut befunden wurde.

 

Mit besonderer Genugtuung nahm Dir. Barbara Pobitzer am 23. November 2015 ein Email des Schulamts entgegen. "Das WFO-Ansuchen vom 16. November 2015 betreffend der Einführung der 2. Fremdsprache ab der ersten Klasse wurde positiv begutachtet", heißt es in dem Schreiben. "In der Fachrichtung Weltwirtschaft und Handel (WS) kann damit die zweite Fremdsprache (Französisch oder Spanisch) bereits in der ersten Klasse im Ausmaß von zwei Wochenstunden unterrichtet werden."

"Die Einführung erfolgt im Rahmen der 20% autonomen Quote der Schule und ist damit mit keiner Änderung der Zuteilung der Stellenkontingente für das Lehrpersonal durch das Schulamt verbunden", heißt es.

Das Schulamt weist noch darauf hin, dass im Zuge dieser Entscheidung die vorzeitige Einführung der zweiten Fremdsprache an allen WFO-Schulen des Landes mit dem Schwerpunkt Weltwirtschaft und Handel sowie an den Schulen mit Fachrichtung Tourismus ermöglicht werde.

 

Im Schreiben der WFO vom 16. November hatte die Schulleitung nochmals auf die große Bedeutung der Einführung der 2. Fremdspache schon in der 1. Klasse WS hingewiesen (hier einige Auszüge):

Die WFO Bozen erfüllt ihren Bildungsauftrag in mehrfacher Hinsicht:
Rund 40% der WFO-Abgänger steigen sofort in die Arbeitswelt ein. Durch die direkten Rückmeldungen aus der Wirtschaft fühlen wir uns als Schulgemeinschaft vor allem den lokalen Betrieben verpflichtet, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu schicken. Durch die Kenntnis einer weiteren Fremdsprache (soft skills) erhöhen sich die Arbeitschancen unserer Schulabgänger auf dem lokalen Markt und es eröffnen sich auch weitere Arbeitsmöglichkeiten im In- und Ausland. Bei fortschreitender Internationalisierung der Märkte bleibt der Wirtschaftsstandort Südtirol dann konkurrenzfähig, wenn Unternehmen auf Mitarbeiter zurückgreifen können, die über technische und sprachliche Kompetenzen verfügen (weicher Standortfaktor).

Die WFO Bozen ist erste Aus- und Vorbildungsstätte der zukünftigen Studenten der Wirtschaftsfakultät der Freien Universität Bozen. Der Bildungsauftrag der WFO läuft mit dem Ziel der FUB kongruent, Unternehmensgründer und Leistungsträger der Gesellschaft von morgen auszubilden.

Auch im Gesetz "La Buona Scuola" wird das Bildungsziel der Aufwertung und Potenzierung der Sprachkompetenzen besonders hervorgehoben (u.a. durch Anwendung der CLIL-Methodik).

Durch die vorzeitige Einführung der zweiten Fremdsprache kann auch der durch die staatliche Oberschulreform hervorgerufenen Schwächung der Fachoberschulen entgegengewirkt werden. Vor der Oberstufenreform hatten die Schülerinnen und Schüler an der WFO noch die Möglichkeit, bereits in der ersten Klasse mit der zweiten Fremdsprache zu beginnen und sich bis zur fünften Klasse ein gutes Sprachniveau anzueignen.

Ein Blick auf unsere Partnerschule ITE Tosi in Busto Arsizio (Varese) ist vielsagend: Hier werden bereits ab der ersten Klasse die Fremdsprachen Spanisch, Französisch, Russisch und Chinesisch angeboten.