Unsere Partnerschule aus Osterode darf sich seit kurzem "Europaschule" nennen. Damit ist die Handelslehranstalt eine der wenigen Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen, der dieses Qualitätssiegel verliehen wurde. Viele HOB-Schüler der Fachrichtung Brocca absolvierten in den letzten Jahren das Betriebspraktikum in der Stadt in Norddeutschland.
Hier ein Zeitungsbericht über die Gewährung des Qualitätssiegels an die Handelslehranstalt Osterode:
OSTERODE (red). Das Kultusministerium konnte wohl gar nicht anders entscheiden: Zu umfangreich war die Auflistung und Beschreibung der Aktivitäten zur Umsetzung des europäischen Gedankens. In nur sechs Wochen wurde dem Antrag der Schule stattgegeben, und so darf sich die BBS I Osterode ab sofort „Europaschule" nennen. Damit ist die Handelslehranstalt eine der wenigen Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen, der dieses Qualitätssiegel verliehen wurde.
Die Europa-Orientierung begann in EXPO-Zeiten mit einer Partnerschaft mit der Berufsschule in Ostroda in Polen. Im Laufe der Jahre erhöhte sich die Zahl der Partnerschaften mit ausländischen Schulen kontinuierlich. So wurden Kontakte zu berufsbildenden Schulen in Holbaek in Dänemark, Waziers in Frankreich, Bozen in Italien, Girona in Spanien, Karvina in Tschechien, Glenrothes in Schottland und Uusikaupunki in Finnland hergestellt. Davon profitierten in erster Linie rund 60 Auszubildende, die im Rahmen des Leonardo Da Vinci-Programms der EU die Gelegenheit hatten, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Doch nicht nur Auszubildende, auch etwa 60 Schüler der BBS I Osterode konnten durch die Partnerschaften ein Auslandspraktikum absolvieren.
So findet seit drei Jahren ein regelmäßiger Praktikantenaustausch mit der Handelsoberschule in Bozen statt. Die Schulpartnerschaften boten auch die Gelegenheit, gemeinsame Comenius-Projekte durchzuführen. So wurde unter anderem ein Vergleich der Schulsysteme und der sich daraus bietenden Chancen in Frankreich, Spanien, Polen und Deutschland durchgeführt. Ein zweites Projekt hatte Migrationprobleme und deren Behandlung beispielsweise in Italien, Frankreich und Polen zum Inhalt.
Positiv bewertete das Kultusministerium auch die 2003 eingeführte Zusatzqualifikation zum „Europakaufmann"". Diese niedersachsenweit einmalige Maßnahme wurde in Zusammenarbeit mit der BBS I Northeim entwickelt, um die Arbeitsmarktchancen der Auszubildenden zu verbessern und gleichzeitig den Unternehmen besonders qualifizierte Arbeitneh-mer zur Verfügung zu stellen.
In die gleiche Richtung zielt auch die Einrichtung einer „Europaklasse" in der Höheren Handelsschule der BBS I, die seit diesem Schuljahr erstmals angeboten wird.
Weitere Aktivitäten, die das Engagement der Mitglieder der Europagruppe deutlich machen, war die Teilnahme an deutschlandweiten Wettbewerben um das „Europäische Sprachensiegel" und am „Deutsch-französischen Partnerprojekt".
In beiden Wettbewerben wurde die BBS I Osterode als Sieger ausgezeichnet. Neben diesen Sprachwettbewerben hat sich die Handelslehranstalt aber auch im Rahmen von Fremdsprachen-Zertifizierungen ausgezeichnet. Als eine der ersten niedersächsischen Berufsschulen hat sie das KMK-Fremdsprachenzertifikat abgenommen. Zum Erfolg bei getragen hat in diesem Zusammenhang sicher auch die Einrichtung des MuLiSO, des Multilingualen Sprachqualifizierungszentrums Osterode.
Klar ist für die Mitglieder der Europa-Gruppe unter der Leitung von Oberstudienrat Thomas Pagels, dass man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen wird. Nicht nur die Weiterentwicklung bewährten Projekte, auch die Realisierung neuer Ideen soll zum Wohle der Schüler der BBS I Osterode voran getrieben werden.