Einen flammenden Appell an die zukünftigen Oberschüler, insbesondere an die Mädchen, richtete Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Pressekonferenz zum Schulabschluss: "Werft bei der Wahl der Oberschule auch ein Auge auf den Arbeitsmarkt, gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise." Abolventen der Fachoberschulen seien gefragter, jene der geisteswissenschaftlichen und sozial-pädagogischen Schulen weniger. Eine Oberschule solle auch nicht nach Kriterien wie Freundschaften oder Schulort gewählt werden.
Sabina Kasslatter Mur sprach von einer "sprachlastigen Schule" und meinte dazu: "Sprachkompetenzen sind sehr wichtig, darüber sollten aber die mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen nicht vernachlässigt werden." Als positiv vermerkte die Schullandesrätin, das die Buben bei den soeben zu Ende gegangenen Maturaprüfungen nachgezogen und im Schnitt bessere Leistungen als in den Vorjahren gebracht hätten. Die Höchstpunktezahl bei den Abschlussprüfungen der Oberschule war heuer rückläufig:45 im Vergleich zu den 103 im Vorjahr. Zudem gab es 2011 fünf "100er" mit Auszeichnung (einen auch an der HOB), heuer keinen einzigen. Dies sei einerseits auf die niedrigere Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten (2492 heuer im Vergleich zu 2630 im vergangenen Jahr) zurückzuführen, andererseits, unterstrich Kasslatter Mur, seien auch strengere Bewertungskriterien angewandt worden: "Das Bildungssystem ist strenger geworden, es wird mehr verlangt. Um das höchste Schulguthaben zu erreichen mussten die letzten drei Jahre mit mindestens Durchschnitt 9 abgeschlossen werden." Bei den Bewertungen der Abschlussprüfungen der Oberschulen, wies Schulamtsleiter Peter Höllrigl hin, sei eine ähnliche Tendenz zu vgerzeichnen wie an den italienischen und ladinischen Oberschulen. Was die Vergabe der Höchstnote betreffe, sei im vergangenen Jahr ein Ausreißer nach oben erfolgt, vor zwei Jahren waren die Ergebnisse hingegen nur leicht höher als heuer. Von den 2437 zur Matura angetretenen Schülerinnen und Schülern haben heuer nur 12 nicht bestanden, im Vorjahr waren es 18 und vor zwei Jahren 26. An der WFO Bozen konnten alle 131 Absolventen das fünfte Jahr positiv abschließen. |
An der Handelsoberschule erreichten heuer drei Schülerinnen und Schüler die Höchstpunktezahl 100, Lorenz Morandell, Susanna Mur und Natalie Spitaler (im Bild unten, v. l., mit Dir. Barbara Pobitzer). |
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