WFO.bz stimmt ab: Handy im Schulalltag?

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Kaum ein anderes Gerät prägt den Schulalltag mittlerweile so stark wie das Smartphone – und doch wird es gerade überall infrage gestellt. Der neue Kurs aus Rom lautet: keine Smartphones im Unterricht mehr. In Südtirol darf jede Schule selbst entscheiden. Wir fragen deshalb Schüler:innen und Lehrer:innen.

Inzwischen liegen die Geräte in weitestgehend allen italienischen Schulen zu Unterrichtsbeginn in Boxen. Das Klassenzimmer wird geschlossen, der Unterricht startet ohne vibrierende Taschen und aufleuchtende Chat-Symbole auf den Bildschirmen. In Südtirol haben einige Gymnasien und Fachoberschulen diese Regelung bereits übernommen. Dort berichten viele von konzentrierterem Lernen und einem ruhigeren Ablauf. Gespräche untereinander finden vermehrt statt und Ablenkungen verschwinden oft schneller, als man sie vermissen könnte.

Andere schildern eine andere Seite. Ohne Smartphone lassen sich kurze Recherchen schwieriger in den Unterricht einbauen. Digitale Werkzeuge, die seit einigen Jahren selbstverständlich waren, bleiben nun ungenutzt. Ein Begriff, der früher in Sekunden nachgeschlagen wurde, erfordert jetzt mehr Aufwand. Genau dieses Spannungsfeld prägt die aktuelle Debatte und zeigt, wie unterschiedlich der Alltag erlebt wird.

Einzelne Schüler:innen berichten außerdem, dass sie es nicht mehrere Stunden ohne Handy aushalten würden, denn das Smartphone ist zum Zentrum ihres Alltags geworden.

An der WFO.bz hat in den vergangenen Tagen die Vorbereitung einer eigenen Umfrage begonnen. Alle Lehrpersonen und Schüler:innen mit einer @wfo.bz.it-E-Mail-Adresse sind eingeladen, daran teilzunehmen. Es stehen drei Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, die die drei Haltungen abzudecken versuchen.

  • Die erste Haltung folgt konsequent der Linie Valditaras. Ein umfassendes Handyverbot im gesamten Schulalltag würde die Ablenkung reduzieren. Viele, die diese Position unterstützen, berichten von Momenten, in denen das fehlende Smartphone für echte Erleichterung sorgte. Ein ruhigerer Kopf, ein klarerer Fokus und weniger Druck durch soziale Netzwerke sind die Folge.
  • Die zweite Möglichkeit setzt auf Flexibilität. Das Smartphone soll nicht pausenlos genutzt werden, aber auch nicht komplett verschwinden. Es kann ein Werkzeug sein, das bei bestimmten Aufgaben hilfreich ist. So profitieren manche Fächer von Übersetzungen, Bildrecherchen oder kurzen Notizen. Die Absprachen sollen klar bleiben, doch der Entscheidungsspielraum und der Druck durch soziale Netzwerke könnten größer sein.
  • Die dritte Sichtweise betrachtet digitale Geräte als alltäglich und als festen Bestandteil moderner Bildung. In vielen Bereichen der Arbeitswelt werden sichere digitale Kompetenzen vorausgesetzt. Wer den Umgang mit mobilen Geräten im Unterricht gezielt trainiert, sammelt Erfahrungen, die später tatsächlich benötigt werden. Für diese Gruppe gehört das Smartphone nicht an den Rand, sondern wird dauerhaft und sinnvoll eingesetzt.

Diese drei Perspektiven zeigen, wie unterschiedlich die Rolle des Smartphones heute interpretiert werden kann. Keine Position wirkt abwegig. Jede spiegelt einen Teil der Realität wider. Genau deshalb ist die anstehende Umfrage wichtig. Sie soll nicht nur Zahlen liefern, sondern auch die Einschätzung der Schülerschaft der WFO.bz zum richtigen Umgang mit dem Gerät sichtbar machen.

Der Link zur Umfrage steht bereit. Eine Minute reicht, um eine Haltung zu markieren. Jede Stimme trägt dazu bei, ein klareres Bild der Situation zu schaffen. Abgestimmt werden kann bis Freitag, den 12. Dezember 2025.

Zur Umfrage: https://sites.google.com/wfo.bz.it/umfragewfobz?usp=sharing