Matura 2025 - Neues Format

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Vor kurzem hat Direktor Ralf S. Troger alle Schüler:innen der Abschlussklassen über mögliche Änderungen bei der staatlichen Abschlussprüfung informiert. Grundlage dafür ist das Gesetzesdekret Nr. 127 vom 9. September 2025, das bereits ab diesem Schuljahr in Kraft treten soll.

Eine erste Änderung betrifft den Namen der Prüfung. Die Prüfung trägt wieder die ursprüngliche Bezeichnung „Matura“ und das Format wird grundlegend geändert.

Die Zusammensetzung der Prüfungskommission wird angepasst: Anstelle von sieben Personen werden künftig nur noch fünf Mitglieder eingesetzt: eine externe Vorsitzende oder ein Vorsitzender sowie zwei interne und zwei externe Kommissionsmitglieder.

Besondere Bedeutung erhält die mündliche Prüfung. Es werden vier Fächer geprüft, die jedes Jahr im Januar vom Unterrichtsministerium bestimmt werden. Im Prüfungsgespräch geht es nicht nur um Inhalte, sondern auch darum, Kenntnisse zu verknüpfen, eigenständig zu argumentieren und die persönliche Reife zu zeigen.

Damit die Reifeprüfung gültig ist, müssen alle Teile absolviert werden: drei schriftliche Arbeiten und die mündliche Prüfung. Der bisherige Bereich „Übergreifende Kompetenzen und Orientierung“ (PCTO) wird künftig „formazione scuola-lavoro“ genannt. Inhaltliche Änderungen sind hierbei noch keine bekannt.

Auch bei der Punktevergabe gibt es Anpassungen. Die Kommission kann bis zu drei Zusatzpunkte vergeben, wenn ein:e Kandidat:in mit Schulguthaben und Prüfungsergebnis zusammen mindestens 97 Punkte erreicht. Bislang waren es bis zu fünf Punkte bei etwas lockereren Voraussetzungen.

Der Hinweis des Direktors, dass das Gesetzesdekret innerhalb von sechzig Tagen noch ins Parlament muss und dort abgeändert werden kann, ist wichtig. Änderungen am Dekret selbst oder an bisherigen Bestimmungen sind deshalb nicht ausgeschlossen. Inwiefern Südtirol einen Sonderweg beschreiten wird, bleibt ebenfalls noch abzuwarten. Viel Spielraum wird es dafür aber kaum geben.

Für die Abschlussklassen bedeutet dies ein Prüfungsjahr mit neuen Rahmenbedingungen. Laut Medienberichten beginnen die Sommerferien dieses Jahr zudem vier Tage früher als bisher, damit die Schulen genug Zeit für die Durchführung der Prüfungen haben. Ob und wie diese "verlorenen Stunden" während des Schuljahres aufgeholt werden müssen, ist ebenfalls noch nicht bekannt.