"Entscheidend ist wovon der Kunde träumt"

Christoph Engl

"Nicht was der Kunde will ist entscheidend. Entscheidend ist wovon der Kunde träumt", sagte SMG-Chef Christoph Engl bei einem viel beachteten Vortrag vor 350 WFO-Schülern in der Aula Magna der Handelsoberschule "H. Kunter". 90 Minuten lang zog der Bozner Marketing-Experte, der die SMG im August verlässt, die Zuhörer in seinen Bann. Die Schüler zeigten sich begeistert. "Der beste Vortrag, den ich in den letzten drei Jahren gehört habe", war etwa das Urteil von Verena Reichhalter von der 5 A-WI.


Christoph Engl begann sein Referat - vor sichtlich überraschten Zuhörern - in englischer Sprache, dann wechselte er auf Deutsch. Zwischendurch baute er auch etwas Italienisch ein. "Drei Sprachen müsst ihr beherrschen, wenn ihr im Sommer die Schule verlässt, Deutsch, Italienisch und Englisch. Da geht kein Weg daran vorbei", sagte der 51-Jährige.

"Die  Werbung der SMG im Fernsehen zeigt bewegte Bilder. Bewegte Bilder mit Emotionen und Musik. Und immer im Mittelpunkt unsere großen Stärken, das Alpine und das Mediterrane. Südtirol wird bei uns zum begehrtesten Lebensraum Europas. Ein Ort, an dem man leben will. Wenn wir das dem Kunden klar machen können, haben wir es geschafft", so Engl.

"Kroatien zum Beispiel wirbt im Fernsehen mit 2786 Stunden Sonne im Jahr, 576 Fischarten, 14 Unesco-Weltkulturdenkmälern und wunderschönen Bildern. Aber solche Werbung ist nicht mehr zeitgemäß. Der Kunde will mehr Gefühle und weniger Argumente. Ob ein Parfüm 95 oder 98 Prozent eines Stoffes enthält, ist dem Kunden egal. Deswegen kauft es kein Mensch. Marketing ist ein Kampf um die Wahrnehmung, nicht um die Wahrheit, das sagte schon Jack Trout", erklärte der 51-Jährige. 
 

Christoph Engl in der Aula Magna mit Schülern
Christoph Engl mit Dir. Barbara Pobitzer (l.), Inge Mahlknecht (r.) und Schülern der 5 A-WI.
 
 

"Nicht was der Kunde will ist entscheidend. Entscheidend ist, wovon der Kunde träumt. - Eine der zentralen Aufgaben bei der SMG liegt demnach darin, dass wir uns ständig überlegen 'wovon träumt der Kunde?'. Die Leute hassen Masse, sie lieben Natur. Sie wollen Individualität (nicht etwa ein Hotel mit einigen hundert identischen Zimmern), Authentizität, Einfachheit. Und alles muss über Emotionen gehen. In Südtirol haben wir die Besucherzahlen in den letzten zehn Jahren von 5 auf 6 Millionen gesteigert. Das zeigt, dass wir mit unserer Werbung nicht falsch liegen."

Nach Beendigung seines Vortrags stellte sich der Marketing-Experte den Fragen der Schüler. "Die SMG-Werbung spricht nur neun Länder an, Italien, Deutschland, Österreich, die Schweiz, Belgien, die Niederlande, Großritannien, Polen und Tschechien. Wieso ist zum Beispiel Frankreich nicht dabei?", fragte ein Schüler.
"Viel zu teuer für das was es bringt", antwortete Engl. "Die Franzosen haben mindestens ebenso guten Wein - sie meinen sogar es gibt nur französischen Wein -, ihre Berge sind ebenso hoch und sogar höher, und das mediterrane Flair gibt es auch bei ihnen - und das in noch größerem Ausmaß. Da können wir nur bedingt punkten. Die Franzosen werden wohl kaum jemals in Massen zu uns kommen."

"Wieso ist die SMG-Werbung kaum an junge Leute gerichtet?", meinte Savjola von der 5 A-WS. "Für die Jungen sind wir keine interessante Destination. Da bieten etwa Ischgl und Sölden oder Barcelona und Rimini ungleich mehr. Bei uns gibt es drei Discos, und jeden Shuttle-Fahrer kennen wir persönlich. Welcher junge Mensch möchte da hin kommen? In bestimmten Sparten bieten wir den Jungen Optimales, zum Beispiel den Kletterern oder Mountainbikern. Da sind wir das begehrte Ziel. Für den Ramba-Zamba-Tourismus ist Südtirol aber der falsche Platz."

Auf die Frage, ob die Destination Nordtirol bzw. Tirol der größte Rivale unseres Landes in Sachen Tourismus sei, meinte Engl: "Eigentlich überhaupt nicht. Nordtirol hat ganz andere Vorzüge. Wir werben mit dem Südländischen, Mediterranen. Unsere Rivalen sind eher die Toskana oder Sardinien."
 

christoph engl

Christoph Engl beim small talk vor dem Vortrag in der Aula Magna.


Christoph Engl hatte erst kürzlich für einen Paukenschlag in der Südtiroler Wirtschaftswelt gesorgt. Völlig unerwartet  reichte der Direktor der Südtirol Marketing Gesellschaft im Dezember 2012 nach zwölfjähriger Tätigkeit seine Kündigung ein. „Aus privaten Gründen", wie er  betonte. Mit Anfang 50 habe er noch gute Möglichkeiten, sich einem neuen Bereich zu widmen. Sein letzter Arbeitstag bei der Südtirol Marketing Gesellschaft wird der 31. August 2013 sein.

Auch sein neues Tätigkeitsfeld steht mittlerweile fest: Der Direktor der Südtirol Marketing Gesellschaft  und vermutlich höchstbezahlte Beamte Südtirols (knapp 300.000 Euro im Jahr wie die Südtiroler Tageszeitung am Tag des Vortrags in großer Aufmachung berichtete) erweitert ab 1. September 2013 den Kreis der Geschäftsführer bei Brand:Trust, der führenden Managementberatungsfirma Deutschlands.

„Das langjährige und branchenweit anerkannte Know-how von Christoph Engl im Bereich der praktischen Markenentwicklung und Markenführung im hoch kompetitiven, internationalen Tourismusgeschäft wird dazu beitragen, die Marktführerschaft von Brand:Trust zu festigen und einzelne Branchen und Themen spürbar weiter zu entwickeln", glaubt Brand:Trust Gründer Klaus-Dieter Koch.

 

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