Von der HOB auf die große Bühne

matthias.jpg Vor wenigen Monaten drückte er noch die Schulbank in der HOB.  Jetzt steht  Mathias Hafner, 20-jähriges Nachwuchstalent des Südtiroler Theaters, bereits regelmäßig auf der Bühne. Derzeit wirkt der Terlaner im Stück "Die fetten Jahre sind vorbei" in einer Hauptrolle mit.
  
Bei einem Besuch des Theaters hatten Schülerinnen und Schüler der Handelsoberschule (im Bild unten Christof Rabensteiner und Klemens Rauch) Gelegenheit, mit dem ehemaligen Absolventen der 5 B-EU ausgiebig zu plaudern. Hier das Gespräch.
 

Du hast letztes Jahr erfolgreich maturiert, was hast du seitdem gemacht?
Die ersten paar Monate war ich auf Reisen, hab mich mit Gelegenheitsjobs herumgeschlagen und habe dann mit der Arbeit am Theater begonnen.

Wann hast du eigentlich das erste mal Theater gespielt und wann hast du damit begonnen?
Bereits in der Volksschule habe ich mich für diese Firlefanzrollen begeistern können. Richtig begonnen habe ich in der Oberschule. In der 1. Klasse habe ich einen Kurzfilm mit meinem Religionslehrer gemacht.

Die HOB als Sprungbrett?
Auf jeden Fall! Ich finde es super das die HOB mir diese Möglichkeiten geboten hat und das die Professoren und auch der Direktor die Arbeit am Theater unterstützen. Und das obwohl es eine Wirtschaftsschule ist, da können sich andere Schulen eine Scheibe abschneiden.

Wie geht es in deinem Leben nun weiter und was sind deine Ziele?
Naja, zuerst muss ich mal herausfinden was meine Ziele überhaupt sind.

Deine Traumrolle?
Sicherlich wäre es super eine Rolle in einem Film zu bekommen, keine LowBudgetProduktion. Meine Traumrolle wäre die Rolle des Moritz beim Film „Das Experiment". Toller Film, kann ich nur weiterempfehlen.
 
 
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Hier waren einige HOB-Schüler bei der Aufführung, ein solches Publikum bist du ja bereits gewohnt. Routine?
Nein, auf keinen Fall. Jede Aufführung ist eine neue Erfahrung, es ist nämlich jedes mal wie beim ersten Mal. Ich als Schauspieler versuche, nicht in eine Routine zu fallen, weil sich das nicht gut auf das Stück auswirkt. Außerdem ist es gar nicht möglich, die Umstände ändern sich jedes Mal...

...so wie die Taschenlampe?
(Matthias lacht) Das heute sollte nicht passieren, es war wirklich nicht meine Absicht meinem Kollegen eine überzuziehen. So etwas kann immer passieren, beispielsweise hat mir meine Kollegin in der letzten Aufführung vors Schienbein geschlagen, da ist es wichtig professionell zu bleiben und so tun als würde es zum Stück gehören.


Inwiefern kannst du dich mit der Rolle „Jan" identifizieren? Gibt es gemeinsame Eigenschaften und Ansichten?
Ich kann mich mit Jan sehr gut vergleichen, allerdings stehe ich seinen Methoden kritisch gegenüber. Ich halte es nicht für sinnvoll in Villen einzubrechen und Flugblätter auszuteilen. Jans Sichtweise ist utopisch einfach und ich bin zu rationalistisch um daran zu glauben.


Wie gehst du mit Lampenfieber um?
Die Zeit vor der Aufführung sitze ich auf der Bühne und sehe wie sich der Raum füllt, das gibt mir Ruhe und Kraft für die anschließende Aufführung. Da vergeht die Nervosität von alleine.

Welche Tipps gibst du Schülern die auch mit der Nervosität vor einem wichtigen Ereignis kämpfen?
Dafür gibt es leider kein Geheimrezept und wenn bräuchte ich selbst noch Tipps. Mathias lacht.


Wie bist du zu dieser Rolle in "Die fetten Jahre sind vorbei" gekommen?
Der Rollen wurden vom Regisseur verteilt, dieser kannte mich bereits aus dem Stück „Die Welle". Er hat mich kontaktiert, ich habe meine Chancen wahrgenommen und gleich zugesagt. Am 6 Dezember haben wir uns das erste mal getroffen, am 19. Dezember begannen die ersten Proben und die Premiere war am 12 Februar.

Hast du jemals eine Rolle abgelehnt?
Ja, leider. Mir wurde eine Rolle bei den Lananer Freilichtspiele angeboten, die ich ablehnen musste weil ich in diesen Zeitraum bei den Heidelberger Schlossfestspiele mitarbeite.

Von der FF bekam das Stück eine eher schlechte Kritik, wie gehst du persönlich damit um?
Ich habe sie zwar gelesen aber ich mache mir da nicht wirklich was draus, am Ende zählt was das Publikum denkt. Gerade das Publikum heute war begeistert und hat wirklich Anteil am Stück genommen. Kompliment.

Ok, wir bedanken uns für das Interview und wünschen dir noch viel Erfolg!

Danke! 
 
In den Bildern unten einige Szenen des Stücks "Die fetten Jahre sind vorbei" (Fotos VBB/Gregor Khuen Belasi und Andreas Marini)
 

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