Weihnachts-Spendenaktion der HOB 2008

patti_kathmandu.jpg Die Spendengelder, die bei unserer Weihnachtsfeier traditionsgemäß eingesammelt werden, gehen heuer an ein Schulprojekt in Kathmandu (Nepal). Unterstützt wird das Projekt an unserer Schule von Prof. Patrizia Nardin. Sie berichtet über die schwierige Situation und die Begeisterung der Straßenkinder.
 

Hallo, meine lieben Hob-ler!


Es sind nun schon 5 Wochen, dass ich hier in Kathmandu bin. Am Anfang war es eher schwierig für mich, da alles, wirklich alles anders ist als bei uns. Ich hab das Glück, bei einer netten Familie wohnen zu dürfen, Jaya, die Frau ist die Leiterin des Heimes, an welchem ich mitarbeite.
Anfangs begleitete mich häufig ein mulmiges Gefühl, da ich mich unsicher und eher ängstlich fühlte, wie es uns manchmal vor dem Unbekannten geht...
Inzwischen bewege ich mich in Kathmandu und Umgebung fast wie daheim...naja fast...es ist alles sehr verschmutzt, chaotisch, unübersichtlich, und gleichzeitig gibt es einige Orte, Tempel und Klöster, wo man in eine andere, reine und ruhige Welt eintauchen kann, und das 1 Minute vom Chaos entfernt. Gegensätze überall. Die Autofahrer hupen unentwegt, ständig, oft ohne Grund...aber die Menschen sind trotzdem ruhig, freundlich. Bei uns wären sie in der Klapsmühle...

Nun zum eigentlichen Grund, den ich habe, hier zu sein, den Kindern.

Es sind, wie ihr inzwischen ja wisst, Strassenkinder oder Kinder aus sehr sehr armen Verhältnissen, die ich betreue. Sie sind zwischen 7 und 14 Jahre alt und arbeiten mehr oder weniger alle. Um 11 kommen sie zur Schule und DÜRFEN bis 15 Uhr bleiben, um etwas Neues zu lernen und um im Leben hier wenigstens eine Chance zu haben...ihr solltet mal die Begeisterung sehen, mit welcher sie dabei sind und das Strahlen, wenn man mit ihnen arbeitet.

Ein Mädchen, 13 Jahre alt, lebt mit 9 Geschwistern in einem Raum und arbeitet in einem Haushalt, ein anderes, 12 Jahre alt, arbeitet als Haushaltshilfe und kocht zusätzlich für die ganze Familie, ein Junge bekommt manchmal nichts zu essen, weil sein Vater sich betrinkt und kein Geld hereinkommt...und sieht trotzdem so glücklich aus...

Ich spreche ein wenig Englisch mit ihnen, aber sie verstehen es nicht besonders gut, also erfolgt die Kommunikation mit Lächeln (was mir ja, wie ihr wisst, nicht schwer fällt...) und mit Blicken.

Einige Kinder erhalten die Möglichkeit, nach einer gründlichen Vorbereitung von dieser Schule in eine öffentliche zu kommen, und dafür werden jeweils Spendengelder gesucht. Ein Jahr kostet pro Kind 200 Dollar, und es sind jeweils 5 Jahre pro Kind vorgesehen. Dies für all jene, die Interesse daran haben sollten, auf eine materielle Weise zu helfen...



Einen lieben Gruß an alle, besonders an meine Schüler, auf die ich mich schon sehr freue!!!

Patti




PS: Patti Nardin ist in dieser Woche nach Bozen zurückgekehrt und wird am Dienstag bei der Weihnachtsfeier kurz von ihren Erfahrungen in Kathmandu berichten.