Über das Leben der Bergbauern

kronbichler

Gespannt warteten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 A-WM und 4 C-WS in der Bibliothek des Hauptsitzes auf den Journalisten, Buchautor und SEL-Parlamentarier in der römischen Abgeordnetenkammer, Florian Kronbichler. Der in Bozen wohnhafte Autor und Politiker, seit Februar Mitglied des italienischen Parlaments, war persönlich in die Handelsoberschule gekommen, um der Eröffnung der Fotoausstellung "Immer nach Hause" beizuwohnen.

 

Florian Kronbichler erzählte den Schülern zunächst, wie die Projekte des Buches und der Ausstellung entstanden sind. Die  in der Bibliothek ausgestellten, beeindruckenden Schwarz-Weiß-Fotos zum Thema "Bergbauern in Südtirol" stammen vom bekannten Trentiner Fotografen Flavio Flaganello (1933-2005), der in den 70er-Jahren die steilsten Höfe unseres Landes besuchte und das Leben der Bergbauern in seinem Bestseller „Die Erben der Einsamkeit" 1973 zusammen mit dem Journalisten Aldo Gorfer porträtierte.

Vor einigen Jahren bat der inzwischen schwer erkrankte Flaganello  Florian Kronbichler für ihn einen letzten Bildband mit dem Titel „Gehen - Andare via"  mit Texten zu versehen. Daraus entstand die zweisprachige Ausstellung, die nun  seit einem Jahr in verschiedenen Orten Südtirols und im Trentino zu sehen ist und vom Bauernbund organisiert wurde.

Im Rahmen der Eröffnung las Kronbichler den Schülern einige Texte vor, unter anderem über  "Chancengleichheit am Klo", das Reisen heutzutage und die Bauernstube mit dem warmen Ofen als Kommunikationszentrum.

Die lebendige Vortragsweise und die kritischen Anmerkungen sowie Zwischenfragen des Autors an die Schüler ließen die Zeit schnell vergehen. Es war ein Vergnügen dem Vortrag zu folgen, da  der Autor durch seine feine Ironie die Zuhörer sehr zum Nachdenken angeregte.

Zum Schluss beantwortete der Parlamentarier Fragen zu seiner politischen Arbeit in Rom und gab seine persönliche Einschätzung zur aktuellen politischen Krise preis.

Kronbichler erklärte den Schülern u. a. auch das aktuelle Wahlgesetz, das sogenannte „Porcellum".  Gleich im Anschluss an die Eröffnung in der Bibliothek fuhr der Parlamentarier mit dem Nachmittagszug nach Rom um seine  Arbeit in der Verfassungskommission  fortzusetzen.